Nierenblutung als mechanischer Schaden nach Whirlpoolbenutzung
Daß Whirpools nicht unbedingt gesundheitsfördernd sind, ist lange bekannt. So verwirbeln die beliebten Sprudelbäder nicht nur das Wasser, sondern auch großzügig darin enthaltene Bakterien. Infektionen von Lunge und Haut wurden wiederholt beobachtet. Jetzt ist ein weiteres Risiko bekannt geworden: Für Patienten mit Schäden an inneren Organen kann es gefährlich sein, sich dem Druckwasserstrahl in Whirpools auszusetzen:
Dr. Lutz Liefeldt von der "Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie" der Charité berichtet im renommierten Fachblatt "The Lancet" ([2003] 361, 534) über einen 36 Jahre alten Mann, der wegen Niereninsuffizienz dialysepflichtig geworden war. Da er obendrein an Bluthochdruck litt, hatte er dem ärztlichen Rat nach mehr sportlicher Betätigung folgend, ein Schwimmbad aufgesucht und anschließend im dort vorhandenen Whirlpool gesessen und den Druckwasserstrahl u.a. auf seine linke Nierenregion gelenkt.
18 Stunden später unterzog er sich turnusmäßig einer fünfstündigen Behandlung mit der "künstlichen Niere" (Dialyse). Wieder zuhause setzten Erbrechen und linksseitiger Leibschmerz ein. Er kehrte in sehr reduziertem Zustand in die Klinik zurück, wo hohe Blutdruckwerte gemessen wurden. Mit Hilfe einer Computertomographie wurde dann eine massive Blutung aus der linken Niere in den Bauchraum hinein nachgewiesen und (per Katheter-Embolisation) gestoppt.
Die behandelnden Ärzte sehen die mechanische Verletzung der vorgeschädigten Niere durch den Wasserstrahl im Whirlpool als Ursache der zunächst nur geringen Blutung an. Ihre Verstärkung sei wahrscheinlich auf Medikamente zurückzuführen, die während der Nierendialyse gegeben werden, um die Blutgerinnung zu hemmen.
(17.2.03) Silvia Schattenfroh
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