Uni Kassel: Anstieg der Patentanmeldungen um 60 Prozent
Die Nord- und Osthessen werden offenbar immer kreativer und findiger: Die Zahl der Patentanmeldungen von Erfindern aus Nord- und Osthessen ist im Zeitraum von 1995 bis 2000 um 60 Prozent gestiegen.
Kassel. Die Nord- und Osthessen werden offenbar immer kreativer und findiger: Die Zahl der Patentanmeldungen von Erfindern aus Nord- und Osthessen ist im Zeitraum von 1995 bis 2000 um 60 Prozent gestiegen. Damit liegt der Anstieg in der Region weit über dem hessischen Landesdurchschnitt von ca. 17 Prozent und auch deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 36 Prozent. Diese Zahlen ergeben sich aus einer regionalen Auswertung des kürzlich vom Deutschen Patent- und Markenamt herausgegebenen "Patentatlas Deutschland" durch das Patentinformationszentrum (PIZ) Kassel.
"Wir führen diesen bemerkenswerten Anstieg auch auf die erfolgreiche Arbeit des PIZ in den letzten Jahren zurück, Informationen über Patente und Marken in der Region zu vermitteln", kommentiert Dr. Heike Krömker, Leiterin des PIZ Kassel, die Zahlen. Das zur Universität Kassel gehörende PIZ ermöglicht insbesondere klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) einen professionellen Umgang mit Schutzrechten. Neben dem kontinuierlichen Beratungsangebot bietet das PIZ unter anderem monatliche Erfinderberatungen und Informationsveranstaltungen, wie z. B. der im Frühjahr 2003 geplanten Seminarreihe " Der Schutz von Namen und Produkten".
Aus dem jetzt veröffentlichten Patentatlas geht hervor, dass die nordhessischen Erfinder besonders innovativ auf den Gebieten des Fahrzeugbaus, des Bauwesens, des allgemeinen Maschinenbaus und der Elektrotechnik sind. Während in Südhessen teilweise sogar rückläufige Zahlen zu verzeichnen waren, ergaben sich für die Nord- und osthessischen Arbeitsmarktregionen Kassel, Eschwege, Korbach, Hersfeld und Fulda deutliche Wachstumsraten.
Der Patentatlas Deutschland - Ausgabe 2002 - wurde herausgegeben vom Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA). Die Autoren Siegfried Greif und Dieter Schmiedl haben Patentanmeldungen beim Deutschen und beim Europäischen Patentamt der Jahre 1995 - 2000 ausgewertet. Die Patentanmeldungen wurden den einzelnen Regionen nach dem Wohnsitz des/der Erfinder(s) zugeordnet. Neben absoluten Werten, wurden auch auf die Bevölkerung und auf die regionalen Forschungs- und Entwicklungsausgaben bezogene Kennzahlen ermittelt. Weiterhin erfolgte eine regionale Zuordnung der Erfindungen in bis zu 31 Technikgebiete.
Das 1989 gegründete Patentinformationszentrum (PIZ) Kassel begleitet vor allem klein- und mittelständische Unternehmen, aber auch Wissenschaftler und private Erfinder vor und während der Planung einer neuen Entwicklung. Ziel des PIZ-Teams ist es, Erfinder durch umfassende Informationen und konkrete Unterstützung vor kostenintensiven Fehl- und Doppelentwicklungen zu bewahren. Deshalb werden aus weltweit über 40 Millionen Patentveröffentlichungen alle für den Erfindern relevanten Informationen über bereits vorhandene Patente, Marken und Designs zusammengetragen. So wird herausgefunden, "was bundes- oder gar weltweit alles schon erdacht wurde". Das PIZ, das selbst vor Ort in Kassel schon mehr als vier Millionen Dokumente archiviert hat und pro Jahr weit über 1.000 Recherchen für Erfinder übernimmt, ist eine wirtschaftlich eigenständige Einrichtung der Universität Kassel.
Weitere Infos unter Tel. (0561) 804- 3480/3482 oder www.piz-kassel.de
Hinweis für die Redaktionen:
Tabellen und Grafiken zur regionalen Auswertung "Patentatlas 2002" sind auf Wunsch erhältlich
(E-Mail: riesen@uni-kassel.de)
piz
3.348 Zeichen
Infos zum Thema
Patentinformationszentrum
Universität Kassel
Dipl.-Ing. Jörg Riesen
tel (0561) 804 3480 oder -3482
fax (0561) 804 3427
E-Mail riesen@uni-kassel.de
Weitere Informationen:
http://www.piz-kassel.de