Modellvorhaben "Selbstständige Schule" erhält Unterstützung von Gewerkschaften
DGB NRW, Bertelsmann Stiftung und NRW-Schulministerium unterzeichnen Kooperationsvereinbarung
Düsseldorf, 24. Februar 2003. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) beteiligt sich am Modellvorhaben "Selbstständige Schule". "Gewerkschaftliches Wissen soll genutzt werden, um neue Formen der Mitbestimmung und passgenaue Qualifizierungsprogramme für die Schulen zu entwickeln", erläuterte Walter Haas, Vorsitzender der DGB-Bezirks NRW, das Engagement des DGB für das größte zusammenhängende Schulentwicklungsprojekt in Deutschland. Gemeinsam mit der nordrhein-westfälischen Schulministerin Ute Schäfer und dem Vorsitzenden des Präsidiums der Bertelsmann Stiftung, Prof. Heribert Meffert, unterzeichnete er heute in Düsseldorf eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.
Die Grundidee des im Herbst 2002 vom NRW-Bildungsministerium und der Bertelsmann Stiftung gestarteten Modellvorhabens "Selbstständige Schule" sei die Verlagerung von Entscheidungskompetenzen in die Einzelschule, erinnerte Ute Schäfer. "Damit das gelingt, müssen sowohl Lehrerinnen und Lehrer als auch Eltern und Schüler optimal in die Schul- und Unterrichtsentwicklung einbezogen werden", so die Ministerin. Die Konzepte, die im Rahmen der Kooperation mit dem DGB erprobt werden, seien für das Modellvorhaben in jedem Fall von großem Nutzen.
An dem auf drei Jahre angelegten Teilprojekt "Mitwirkung - Mitbestimmung - Mitgestaltung in Schulen" nehmen sechs Schulen aus verschiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens teil, die sich in Schulform und Größe deutlich voneinander unterscheiden. Die Ergebnisse können noch während der insgesamt sechsjährigen Laufzeit des Modellvorhabens "Selbstständige Schule" den anderen Projektschulen zur Verfügung gestellt werden.
Die Leitung des Gesamtprojektes "Selbstständige Schule" liegt bei der Bertelsmann Stiftung, mit der Durchführung des Teilprojekts ist die Technologieberatungsstelle des DGB beauftragt. "Die Kollegen dieser Beratungsstelle haben Erfahrungen gesammelt, die den Schulen sicher zugute kommen können", erläuterte der DGB Bezirksvorsitzende Walter Haas. Sie würden Betriebe und Verwaltungen bei tiefgreifenden Umstrukturierungsprozessen beraten. "In solchen Zeiten übernehmen Betriebsräte oft auch Managementfunktionen, ähnlich wie sie nun in den Schulen erwartet werden." Der DGB wolle durch seine Kooperation im Projekt "Selbstständige Schule" die Veränderungsfähigkeit der Schulen stärken und damit zur Weiterentwicklung des öffentlichen Schulwesens beitragen, so Haas weiter. Gleichzeitig möchte sich der Gewerkschaftsbund den Konsequenzen der PISA-Studie stellen und einen eigenständigen Beitrag zur weiteren Demokratisierung des deutschen Schulwesens leisten.
Prof. Heribert Meffert begrüßte die vereinbarte Kooperation mit dem DGB: "In Zeiten veränderter Leitungs- und Entscheidungsstrukturen in den Schulen können Erfahrungen aus der Wirtschaft sehr dienlich sein." Meffert unterstrich die Bedeutung von Transferkonzepten: "Wichtig ist es, dass die Ergebnisse aus den sechs Schulen allen 237 Schulen aus dem Projekt "Selbstständige Schule" zur Verfügung gestellt werden."
Rückfragen an: Andreas Henke, Bertelsmann Stiftung,
Telefon: 0 52 41 / 81-81 129
Christiane Vielhaber, NRW-Ministerium für Schule,
Jugend und Kinder, Telefon: 0 211 / 896-3505
Sigrid Wolf, DGB-Bezirk NRW,
Telefon: 0 211 / 36 83-119
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