Erinnerung und Identitätsbildung im autobiographischen Schreiben
Ein Workshop des Kulturwissenschaftlichen Instituts, Essen,
vom 7. - 8. März 2003.
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Harald Welzer und Dr. Anja Lemke
Ort: Kulturwissenschaftliches Institut, Goethestr. 31, 45128 Essen
Der Workshop will den Zusammenhang von Erinnerung und Identitätsbildung im autobiographischen Schreiben nachgehen. Aus interdisziplinärer Sicht sollen verschiedene Konzepte und Modelle der Leitbegriffe Erinnerung, Gedächtnis, Identität und Autobiographie diskutiert werden. Dabei spielt die Frage nach der Grenze zwischen Fiktion und Authentizität im autobiographischen Schreiben eine zentrale Rolle. Lassen sich angesichts der Diskussion um false memories und dem Wissen um die fiktionalen Anteile im Erinnerungsprozeß Kriterien für eine solche Grenzziehung finden? Und welche Konsequenzen hätte eine Auflösung der Grenze für die Gattung der Autobiographie?
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die kulturelle Einbettung der individuellen Lebensgeschichte. Zu fragen ist, in welchem Maße die rekonstruktive Arbeit der Erinnerung in der kulturellen Tradition verankerte Bild- und Wahrnehmungsmuster zu Hilfe nimmt, um individuelle Erinnerungen darzustellen und wie diese Muster umgekehrt die Rezeption des Individuellen mitbestimmen. Dabei sind sowohl die kulturellen Determinanten der Identitätsbildung wie gender, class und race in den Blick zu nehmen, wie auch die spezifischen Repräsentationsprobleme von Grenzereignissen wie der Shoah.
Teilnahme nur auf Einladung möglich.
Kontakt: Dr. Anja Lemke
Kulturwissenschaftliches Institut
Goethestr. 31
45128 Essen
Tel.: +49-201/72 04-257
E-Mail: lemke@kwi-nrw.de
privat:
Schloßstr. 117
60486 Frankfurt/M.
Tel.: +49-69/77 06 34 85
E-mail: Anja-Lemke@gmx.de