Hochschulforschungspotenziale Ost-Mittel-Europa: eine Bestandsaufnahme
Das Institut für Hochschulforschung (HoF) Wittenberg hat kürzlich einen Arbeitsbericht zu den Forschungen zur Transformation der Hochschulen in Mittel- und Osteuropa veröffentlicht. Mit der Publikation, die sich an Bildungs-/Hochschulforscher und interessierte Osteuropaforscher wendet, wird eine erste Bilanz der nationalen und internationalen Untersuchungen zur Hochschultransformation in den postkommunistischen Staaten der Region vorgelegt, die Auskunft geben soll, über die Potenziale und Ergebnisse aus dieser Forschung.
Die Transformation der ehemals sozialistischen Hochschulsysteme im Kontext der postkommunistischen Transformation in den mittel- und osteuropäischen Staaten (MOEL) ist seit mehr als 10 Jahren Gegenstand von wissenschaftlichen Untersuchungen, die entweder als nationale Forschungen, als internationale Forschungen oder als international vergleichende Forschungen ausgewiesen werden. Die Untersuchungen sind entsprechend ihres Gegenstandes zum einen in der Bildungs- und Wissenschaftsforschung und zum anderen in der Osteuropaforschung angesiedelt.
In einem ersten Überblick zu den Einrichtungen und Ergebnissen aus der Forschung in Deutschland konnte festgestellt werden, dass es zwar eine ganze Reihe von institutionell unterschiedlich eingebundenen und aus unterschiedlichen Interessen heraus geborenen Einzelprojekten gibt, die aber derzeit eine wissenschaftliche "Koexistenz" ohne Synergieeffekte führen.
"Innenansichten" zur postkommunistischen Hochschultransformation werden in dem Bericht durch die recherchierten nationalen Institutionen und deren Forschungsergebnisse zugänglich gemacht. Trotz einer drastischen Mittelverknappung für Wissenschaft und Forschung in den betreffenden Ländern ist in der zweiten Hälfte der 90er Jahre zu beobachten, dass Forschungen über die Hochschulentwicklung zunehmend (wieder) eine wichtige Rolle spielen, wobei ihr anwendungsbezogener Charakter im Vordergrund steht, da sie sich mit einem hohen politischen und administrativen Beratungsbedarf auf nationaler Ebene konfrontiert sehen.
Auch die zahlreichen internationalen und international vergleichenden Forschungen , die eine "Außensicht" auf die Transformationsprozesse in diesem Bereich vermitteln, stellen häufig den praktischen Nutzen der wissenschaftlichen Untersuchungen in den Vordergrund, da sie darauf zielen, durch die Bereitstellung eines spezifischen Wissens den Prozess der Reformierung der nationalen Hochschulsysteme zu befördern. Bislang sind die mitteleuropäischen Länder bzw. deren Hochschulsysteme in internationalen und international vergleichenden Studien quantitativ recht gut repräsentiert, wohingegen es in bezug auf Osteuropa noch viele "weiße Flecken" in der Forschung gibt. Internationale Vergleiche zur Entwicklung der Hochschulsysteme der MOEL gewinnen zunehmend an Bedeutung für den zu errichtenden europäischen Hochschulraum.
Der Bericht "Forschung zur Transformation der Hochschulen in Mittel- und Osteuropa: Innen- und Außenansichten" (=HoF-Arbeitsberichte 5'02, 42 S.) kann über das Institut kostenfrei bezogen werden. Bestellungen senden Sie bitte an: HoF Wittenberg, Collegienstr. 62, 06886 Lutherstadt Wittenberg, Email: institut@hof.uni-halle.de, Tel.: 03491 / 466 254, Fax: 03491 / 466 255
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