Das aktuelle Heft der Zeitschrift GAIA: Alles fließt oder nichts geht mehr?
Wir leben alle flussabwärts - was oben einer verschmutzt oder verschwendet, muss woanders einer ausbaden. Auf diese Formel lässt sich das Themenfeld "Wasser" bringen, dem die Zeitschrift GAIA ihren aktuellen Schwerpunkt widmet. Im UN-Jahr des Süßwassers hat GAIA internationale Experten versammelt, die Bemerkenswertes zutage förderten.
Wasser zum Essen
Wasser ist zum Waschen und zum Trinken da - aber wer weiß schon, dass 70 Prozent des globalen Süßwassers in die Landwirtschaft fließen? Die Nahrungserzeugung erfordert Unmengen von Wasser: Bis ein großer Laib Brot gebacken ist, werden 1000 Liter Wasser gebraucht, bis ein Kilogramm Rindfleisch tafelfertig ist, sogar 6000 Liter. Global gesehen ist Wasser keine Mangelware, es ist nur ungleich über den Erdball verteilt. Somit kann prinzipiell dort, wo Wasser zur Nahrungserzeugung fehlt, Nahrung importiert werden - in den Worten von Hong Yang und Alexander Zehnder sind dies "virtual water imports". Das dazu nötige Kapital ist jedoch in ärmeren Ländern für den Handel mit "virtual water" ebenso wenig verfügbar wie für die Aufbereitung, Entsalzung und Regenerierung von Wasser - dies zeigt der Beitrag unter dem Stichwort "Wasser und Energie".
Wege aus der Wasserkrise
Eine Reihe von Autoren sucht und findet Wege, um Wasser nachhaltig zu nutzen, um knappe Wasserressourcen zu schonen oder die Verschwendung zu stoppen. So fordern Armin Reller und Ko-Autoren Staaten und nicht-staatliche Organisationen in kapital- und technologiearmen Ländern auf, regenerative Energien zu fördern. Fritz Brugger führt internationale Fallbeispiele an, wo die schweizerische Entwicklungshilfeorganisation Helvetas die lokale Bevölkerung beim Bau und Erhalt von Wasserversorgungssystemen unterstützt hat. Wissenschaftler um Carlo Jaeger vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) erläutern ein land- und satellitenbasiertes Modell, mit dem beispielhaft Muster einer nachhaltigen Wassernutzung erkannt und auf andere Regionen übertragen werden können. Dieter Rothenberger und Bernhard Truffer beantworten die Frage, was Wasser kosten muss, damit es sparsam genutzt und sozial gerecht verteilt wird.
Weitere Themen der aktuellen Ausgabe GAIA
- Wie Marketing Wasser in einen Luxusartikel verwandelt (Cathérine Ferrier)
- Wie Krankheitserreger im Wasser mit modernen Methoden identifiziert werden (Kristin Schirmer und Ko-Autoren/ Thomas Egli und Wolfgang Köster)
- Wie Wasser auf die Finanzmärkte drängt (Donald Tillman)
- Warum Wasser für Ökosysteme gleichzeitig Wasser für den Menschen ist (Johan Rockström und Line Gordon/ Andreas Knutti und Walter Wagner)
Die aktuelle Ausgabe von GAIA haben Prof. Alexander J.B. Zehnder, Direktor der schweizerischen Forschungsanstalt EAWAG in Dübendorf, und Prof. Armin Reller, Vorstand des deutschen Wissenschaftszentrums Umwelt in Augsburg, koordiniert. Weil sich sowohl Autoren als auch Adressaten auf internationalen Bühnen bewegen, erscheint ein Großteil der Beiträge in Englisch.
GAIA - Ökologische Perspektiven in Natur-, Geistes- und Wirtschaftswissenschaften wurde 1992 gegründet und erscheint viermal jährlich mit etwa 80 Seiten. Die Zeitschrift wird unter anderem herausgegeben von der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg, der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) und dem Rat der Eidgenössischen Technischen Hochschulen. Umweltforschung in ihrer ganzen Breite, Strategien der Umweltvorsorge und die Entwicklung nachhaltiger Formen des Wirtschaftens sind die Grundthemen der Zeitschrift. Sie bietet eine Plattform für den Austausch zwischen den Wissenschaften und zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.
Das Einzelheft kostet EUR 19,00, das Jahresabonnement EUR 79,00 für Privatbezieher, EUR 50,00 für Studierende und EUR 139,00 für Institutionen, Unternehmen und Bibliotheken.
Das Inhaltsverzeichnis der aktuellen Ausgabe und weitere Informationen über die Zeitschrift erhalten Sie unter www.gaia-online.net oder www.oekom.de
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