Die Zukunft des MBA
In gewisser Weise haben die Aussichten für den MBA nie besser ausgesehen. Die Zahl der Bewerbungen steigt weiter an. Und obwohl die Einstellungsquote in der Consulting- und Investmentbankingbranche sinkt, genießt der MBA immer noch ein sehr hohes Ansehen in den Personalabteilungen. Die Business Schools profitieren von einem "Flight to Quality"-Phänomen, so dass die Studierenden davon ausgehen, ihr eigenes Qualitätsprofil mit einem MBA-Abschluss verbessern zu können. Das Konzept eines MBA-Studiums breitet sich auch außerhalb der USA, vor allem in Europa, immer mehr aus.
Dies könnte zu großen Veränderungen der traditionellen MBA-Programme führen. Es hat einige Veränderungen im letzten Jahrzehnt gegeben, um die Studierenden auf die Herausforderungen der Globalisierung vorzubereiten. Die Business Schools bieten jetzt auch internationale Austauschprogramme, Allianzen und zum Teil auch aufgeteilte Campus an, damit die Studierenden ihr Studium auf verschiedenen Kontinenten durchführen können. Alle traditionellen Eigenschaften eines MBA-Programm, sei es die Dauer des Studiums, etc. können nicht mehr als Standard angesehen werden.
Von großer Bedeutung für die Wirtschaft und die Business Schools ist die Entwicklung außerhalb des Curriculums, wie z.B. die Zunahme an Business Schools in Lateinamerika, oder die offensichtliche Nachfrage nach Business Schools in Indien, wie sich nur unschwer an den 70.000 eingegangenen Bewerbungen p.a. beim Indian Institute of Management erkennen lässt. INSEAD hat schon einen neuen Campus in Singapur gegründet und auch amerikanische und europäische Business Schools expandieren, z.B. durch Gründung von Partnerschaften mit Hochschulen in der Dritten Welt. Die Entwicklung zur Globalisierung impliziert, dass sich die neu gegründeten Programme aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung eher schneller etablieren können als die Programme in Harvard, Stanford, Chicago, London Business School und INSEAD im 20. Jahrhundert. Außenstehende können Informationen über Business Schools besser eruieren und austauschen.
Die Herausforderung für Business Schools liegt in der Aufgabe immer auf dem aktuellen Stand der Dinge zu sein, und zwar nicht nur im Bereich der Forschung oder der angebotenen Kurse, sondern auch in den Lehr- und Präsentationsmethoden, der Örtlichkeit, der Klassenzusammenstellung und der Managementtheorie. Dies wird durch die schnelle Entwicklung des Geschäftsleben verstärkt. Deshalb müssen sich die Business Schools auch anpassen, um ihre aktuelle Relevanz zu untermauern.
Solange der Arbeitsmarkt so umkämpft bleibt wird der MBA, vor allem von den Top-Business-Schools, einen hohen Wert haben. Allerdings gibt es immer mehr Alternativen, wie z.B. Corporate Universities, Executive-MBAs für ältere Manager oder In-House-Programme, so dass die Business Schools aufpassen müssen, nicht von der Konkurrenz verdrängt zu werden.
Mit freundlichen Grüßen
Daisuke Motoki
Mitarbeiter der FIBAA
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