Forschungsstelle Ludwigsburg der Uni Stuttgart legt Publikation über NS-Verbrechen vor
"Deutscher Osten 1939 - 1945" - Bisher weitestgehend unbekannte Fotos und Texte
Einladung zur Pressekonferenz am 10. April
Der Osten war Hitlers eigentlicher Kriegsschauplatz. Dort fand der rassenideologisch begründete Weltanschauungs- und Vernichtungskrieg statt. Obgleich dieser gesetzlose deutsche Osten im vergangenen Jahrzehnt etwas genauer in den Blick geraten ist, sind längst noch nicht alle Fragen zur Mentalität und Motivation der Täter geklärt. Zur Beantwortung dieser Fragen will der Band "Deutscher Osten 1939 - 1945. Der Weltanschauungskrieg in Fotos und Texten" der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart beitragen, indem er Empirie aufbereitet und Material bereitstellt. Die drei Herausgeber, Privatdozent Dr. Klaus-Michael Mallmann, Dr. Volker Rieß von der Forschungsstelle Ludwigsburg und Prof. Wolfram Pyta vom Lehrstuhl Neuere Geschichte der Universität, wollen keine spezifische Theorie über die Täter vorstellen, wohl aber - gruppiert um die Verbrechenskomplexe der Judenvernichtung, des Massensterbens der sowjetischen Kriegsgefangenen und der Liquidierung der Zivilbevölkerung - möglichst dichte Beschreibungen der Taten liefern. Das ungeheure Geschehen wird nicht analytisch beschrieben, sondern aus der Perspektive der Täter, Opfer und Zuschauer geschildert. Die im Jahr 2001 gegründete Forschungsstelle teilt ihren Sitz mit der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen in Ludwigsburg und hat so unmittelbaren Zugang zu einer Vielzahl an Dokumenten. Neben Materialien aus diesem Fundus enthält der neue Band Fotos aus Archiven und privaten Sammlungen sowie Quellentexte, darunter Briefe, Tagebucheintragungen, Vernehmungsprotokolle und Zeugenaussagen - bisher weitestgehend unbekanntes Material. Zielgruppe des Buches sind über das Fachpublikum hinaus Träger der Jugend- und Erwachsenenbildung. Der zum Start einer neuen Reihe der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt "Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart" erschienene Band ist auch der Versuch einer Antwort auf sich verändernde Formen der Erinnerung und ein visuelles Wahrnehmungsangebot für das kollektive Gedächtnis der Gesellschaft.
Zur Vorstellung des Buches bei einer Pressekonferenz im Beisein der baden-württembergischen Justizministerin Corinna Werwigk-Hertneck am 10. April laden wir herzlich ein:
Zeit: Donnerstag, 10. April, 11.00 Uhr
Ort: Universität Stuttgart, Keplerstraße 7, Senatssaal im 1. Stock
Neben der Justizministerin, die eine Einführung in den Band geben wird, stehen als Gesprächspartner zur Verfügung Uni-Prorektor Prof. Dr. Christoph Hubig sowie die Historiker Priv.-Doz. Dr. Klaus-Michael Mallmann, Dr. Volker Rieß und Prof. Dr. Wolfram Pyta.
Weitere Informationen zur Arbeit der Forschungsstelle finden Sie unter www.uni-stuttgart.de/uni-kurier/uk88/forschung/fw70b.html
Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme an der Pressekonferenz per Fax: 0711/121-2188 oder e-mail: presse@uni-stuttgart.de
Informationen zum Projekt und Rezensionsexemplare können beim Verlag angefordert werden:
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Frau Barbara Gese, Hindenburgstraße 40, 64295 Darmstadt, Tel. 06151/3308161, Fax 06151/3308208, e-mail: gese@wbg-darmstadt.de
Weitere Informationen:
http://www.uni-stuttgart.de/uni-kurier/uk88/forschung/fw70b.html
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