Schulentwicklung zwischen Markt und Bildung
Am Freitag, dem 28. März 2003, treffen sich an der Universität Lüneburg Schulexperten aus den Senatsverwaltungen Berlin, Bremen und Hamburg sowie den Kultusministerien Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein mit Erziehungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, um Chancen und Risiken künftiger Schulentwicklung zu diskutieren.
Im Vordergrund der Vorträge und Expertengespräche wird die Frage stehen, inwieweit die geplanten Veränderungen der Schulorganisation Einfluß auf die Qualität der schulischen Bildung haben können. Künftige Organisationsformen sehen nämlich eine größere Autonomie der Schulen vor: Diese sollen mit dem Instrument der Zielvereinbarung arbeiten und als finanzielle Grundlage über Budgets verfügen. Auch in der Auswahl von Schulen soll den Eltern eine größere Freiheit gewährt werden. Insgesamt also wird sich das Schulsystem - viel stärker als bisher gekannt - Marktbedingungen zu stellen haben. Erziehungswissenschaftler sehen in dieser Entwicklung Chancen, verweisen aber auch auf Risiken, wie etwa das Problem, weiterhin eine qualifizierte Grundbildung für alle Gesellschaftsschichten sicher zu stellen. Erfahrungen aus anderen Ländern, in denen der Prozeß der Marktorientierung von Schulen bereits viel weiter vorangeschritten ist, zeigen nämlich, dass gerade die sozial schlechter gestellten Gesellschaftsschichten durch diese neuen Entwicklungen benachteiligt werden könnten und der Staat deshalb doch wieder stärker in den Prozeß eingreifen muß.
Die ganztägige Veranstaltung wird ausgerichtet vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Zusammenarbeit mit der Universität Lüneburg (Institut für Schul- und Hochschulforschung). Die Teilnahme von Fachleuten aus der Region (Schulleiter/innen, Lehrer/innen, Vertreter der Schulverwaltung) ist erwünscht. Gebeten wird allerdings um eine vorherige Anmeldung bei der Landesgeschäftsstelle des VBE: jeweils vormittags unter der Rufnummer 05127/6645
Hinweis für die Redaktionen:
Falls Sie Interesse an Interviews mit den teilnehmenden Experten haben sollten, können Sie sich mit der Pressestelle der Universität Lüneburg in Verbindung setzen, die gerne entsprechende Kontakte herstellt.