Große Artenvielfalt von Langbeinfliegen an der Elbe
Fliegen sind für Laien schwierig zu unterscheiden. Langbeinfliegen sind jedoch aufgrund ihrer langen Beine leichter zu erkennen. Die nur fünf Millimeter großen Fliegen sind ziemlich flugträge, aber geschickte Läufer und sogar Springer. Wie Mitarbeiter der Universität Lüneburg jetzt auf einer Tagung deutscher Insektenkundler in Halle vortrugen, gibt es in den periodisch überfluteten Landschaftsräumen der mittleren Elbe eine sehr hohe Artenvielfalt dieser Insektengruppe. 70 Arten wurden gefunden. Dies entspricht rund einem Fünftel der in Deutschland nachgewiesenen Langbeinfliegenarten. Auf Äckern sind in der Regel etwa zehn Arten zu finden.
Stephan Lehmann vom Institut für Ökologie und Umweltchemie in Lüneburg: "Die mittlere Elbe ist durch die regelmäßigen Hochwasserereignisse ein Refugium für seltene und bedrohte Langbeinfliegenarten". Eine in Deutschland sehr seltene Art (Dolichopus cilifemoratus) wurde an der Elbe gefunden. Gefangen wurden die Langbeinfliegen im Uferbereich der Elbe, auf angrenzendem Grünland und in Röhrichten. Auch in angepflanzten Pappelbeständen waren die Langbeinfliegen zu Hause.
Langbeinfliegen sind oft bunt-metallisch glänzend. Einige Arten laufen wie eine Strandkrabbe schief zur Laufrichtung. Sie jagen kleine Insekten auf Pflanzen in Wassernähe, manche Arten gleitend auf der Wasseroberfläche. Andere Arten ziehen Insektenlarven und kleine Würmer aus dem Wasser oder dem Boden und saugen sie aus. Wiederum andere sind Blütenbesucher und ernähren sich von Nektar. (BBA)
Siehe Kurzfassung der Vorträge und Poster, Seite 86
Vortrag Sektion 3, V0312, Mittwoch, den 26. März 2003
Weitere Informationen:
http://www.entomologentagung2003.uni-halle.de/abstracts.html
Foto unter:http://www.bba.de/mitteil/presse/presse.htm
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