Hohe Auszeichnung für Prof. Dr. Klaas Bergmann von der Universität Kaiserslautern
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft verleiht heute den Robert-Wichard-Pohl-Preis 2003 an Prof. Dr. Klaas Bergmann vom Fachbereich Physik der Universität Kaiserslautern. Er wird für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, insbesondere in der Molekülphysik, die in weite Gebiete der Physik ausgestrahlt haben, ausgezeichnet.
In besonderer Weise wird die von dem 60-jährigen Hochschulprofessor entwickelte und analysierte STIRAP-Methode (Stimulated Raman Adiabatic Passage) heute weltweit mit seinem Namen verbunden. Mit dieser Methode hat er vor etwa zehn Jahren einen wichtigen Durchbruch in der optischen Kontrolle von molekularen Quantenzuständen erzielt: Die STIRAP-Methode erlaubt nämlich den gezielten und vor allem vollständigen Transfer einer Population aus einem Quantenzustand in einen anderen. Sie hat schnell zahlreiche Nachahmer und Anwender überall dort gefunden, wo kontrollierte Quantenprozesse eine wichtige Rolle spielen - von der Atomphysik über die Quantenoptik zur chemischen Reaktionsdynamik und bis in ultraschnelle Festkörperprozesse hinein.
Mit Prof. Dr. Klaas Bergmann wird ein ausgesprochen kreativer Experimentalphysiker ausgezeichnet, der schon früher durch Pionierarbeiten auf dem Gebiet der Laserspektroskopie auf sich aufmerksam gemacht hat.Klaas Bergmann promovierte 1972 an der Universität Freiburg und wechselte nach einem längeren Aufenthalt an der University of California at Berkeley 1975 an die Universität Kaiserslautern, wo er sich im Jahre 1980 habilitierte. Mitte der 90er Jahre trieb Professor Klaas Bergmann die bis dahin auf die USA ausgerichtete internationale Vernetzung seiner Forschungsarbeiten in Richtung Osteuropa voran. Mit Prof. Dr. Leonid Yatsenko vom Institut für Physik der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften in Kiew besteht seit sieben Jahren eine enge partnerschaftliche Zusammenarbeit, die auch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt wird. Weitere aktive und produktive Kooperationen bestehen mit Kollegen aus Eriwan (Armenien), Riga (Lettland) und Sofia (Bulgarien). Nicht nur aus diesem Kreis kommen jährlich viele Gastwissenschaftler und Studierende nach Kaiserslautern, um experimentell und theoretisch an den Forschungsprojekten mitzuarbeiten. Im Sommer kann man meistens bis zu sechs Gastwissenschaftler in der Gruppe von Professor Bergmann antreffen.
Die Europäische Union fördert gegenwärtig drei internationale Forschungsprojekte unter der Leitung von Prof. Dr. Klaas Bergmann mit Wissenschaftlern aus Bulgarien, Griechenland, Großbritannien, Frankreich, Israel, Niederlande, Russland, Schweden, Ukraine und Deutschland.