Vom Kunstherz bis zum Herz aus Stein: Ringvorlesung "Das Herz II" startet
Ist das Kunstherz die Rettung oder inhumaner Irrweg? Helfen Nahrungsmittelzusätze den Infarkt zu vermeiden? oder: Was macht das Herz im Aberglauben? Diese und viele andere Fragen mehr beantworten Experten verschiedener Fachrichtungen ab 30. April 2003 in der Ringvorlesung "Das Herz II".
Bochum, 25.04.2003
Nr. 121
Fortsetzung: Ringvorlesung "Das Herz II"
Vom Kunstherz über den Aberglauben ...
... bis hin zu Grönemeyers "Gib mir mein Herz zurück"
Ist das Kunstherz die Rettung oder inhumaner Irrweg? Helfen Nahrungsmittelzusätze den Infarkt zu vermeiden? oder: Was macht das Herz im Aberglauben? Diese und viele andere Fragen mehr beantworten Experten verschiedener Fachrichtungen ab 30. April 2003 in der Ringvorlesung "Das Herz II". Nach dem großen Erfolg von "Das Herz" im letzten Sommersemester haben Prof. Dr. Wilhelm Geerlings (Alte Kirchengeschichte, Katholisch-Theologische Fakultät) und Prof. Dr. Andreas Mügge (Chefarzt der Kardiologischen Uniklinik der RUB im St. Josef Hospital) beschlossen, die Reihe fortzusetzen. Als Veranstaltung des Studium Generale richten sich die allgemeinverständlichen Referate jeden Mittwoch um 16.15 Uhr (Hörsaal HGC 30) insbesondere an Gäste aus dem ganzen Ruhrgebiet.
Herz aus Stein
Die Forscher beleuchten das Herz aus medizinischem, historischem, religiösem, sportlichem und musikalischem Blickwinkel. Da stellt sich z. B. die Frage nach dem Sportherz, das sich durch eine deutlich erweiterte Herzkapazität auszeichnet: Wie bekommt man eins? Kann man das auf dem Heimtrainer schaffen? Und ist ein Sportherz überhaupt gesund oder eher schädlich? Fest steht, dass sich Sportler nach dem Ende ihrer Karriere ihr Sportlerherz mühsam wieder abtrainieren müssen. Wenn das Herz hingegen ganz zu versagen droht, versuchen die Mediziner heute, künstliche Herzen einzusetzen. Wie sie funktionieren, welche Risiken sie bergen und wie ihre Zukunft aussieht, beleuchtet Prof. Dr. med. Hans-Reinhard Zerkowski aus Basel. Einem ganz anderen Aspekt widmet sich Prof. Dr. Wilhelm Geerlings: Er spürt dem Aberglauben rund um das Herz nach. Es heißt z. B., es helfe gegen böse Geister, wenn man Körper und Herz getrennt voneinander bestattet. Wie kommt es zum Ausspruch "Herz aus Stein"?
Fast alle Disziplinen haben Herz
Die Vorlesungsreihe ist nach dem großen Erfolg im Sommer 2002 wieder so konzipiert, dass das Herz als Organ und als Metapher beleuchtet wird. Im Anschluss an die 45-minütigen Vorträge stellen sich die Referenten den Fragen des Publikums. Alle Beiträge werden im Herbst in einem Sammelband publiziert. Die beiden RUB-Professoren haben wieder viele Kollegen mit ihrer Begeisterung für das Herz anstecken können. Dabei hat sich gezeigt: Nahezu jede Disziplin hat etwas mit dem Herzen zu tun. Die Besucher der Reihe dürfen sich auf spannende und anschauliche Vorträge freuen.
Termine und Themen
Ein Faltblatt mit allen Terminen, einem Lageplan und Anfahrtstipps gibt es unter Tel. 0234/32-22617 oder -24703 (vormittags) oder per E-Mail unter akg@rub.de.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Wilhelm Geerlings, Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte, Katholisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, GA 6/140, Tel. 0234/32-28703, E-Mail: wilhelm.geerlings@ruhr-uni-bochum.de
Programm
30.04.2003: Prof. Dr. Andreas Mügge (Medizinische Fakultät Bochum, Chefarzt der Abt. für Kardiologie, St. Josef Hospital): Vom Knoblauch über Rotwein bis hin zum Fischöl: Nahrungsmittelzusätze in der Vorbeugung zur Herzkrankheit
07.05.2003: OA Dr. Klaus-Peter Mellwig (Herzzentrum NRW, Bad Oeynhausen): Das Sportherz: sportinduzierte Anpassung oder krankhafte Veränderung durch Sport
21.05.2003: Prof. Dr. Wilhelm Geerlings (Katholisch-Theologische Fakultät Bochum, Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und christliche Archäologie): Das Herz im Aberglauben
04.06.2003: Adrian Niegot (Folkwang-Musikhochschule Essen): Dein ist mein ganzes Herz. Was das Herz im Liede sucht
02.07.2003: Prof. Dr. med. Hans-Reinhard Zerkowski (Chefarzt Herz- und Thoraxchirurgie, Bereichsleiter der operativen Medizin-Universitätskliniken, Kantonsspital Basel): Künstlicher Ersatz des Herzens - Jahrzehnte des Fortschritts oder inhumaner Irrweg
09.07.2003: Prof. Dr. Irmgard Müller/Dr. Christian Schulze (Medizinische Fakultät Bochum, Lehrstuhl für Medizingeschichte): Das Herz als anatomisches und theologisches Thema im Mittelalter
16.07.2003: Dr. Stephan Brakensiek (Kulturstiftung Ruhr, Villa Hügel Essen): Das gedruckte Herz - Kunstgeschichtliche Notizen zum Herzen in der Druckgraphik
23.07.2003: musikalischer Abschluss der Reihe
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