Wissenschaft und Verantwortung - Carl Friedrich von Weizsäcker im Gespräch mit Schülern
Er gehört zu den großen deutschen Wissenschaftlern, der 1912 in Kiel geborene Carl Friedrich von Weizsäcker. Von 1929 bis 1933 studierte er Physik in Berlin, Göttingen und Leipzig. Während der Promotion und Habilitation in Leipzig beschäftige sich von Weizsäcker intensiv mit der Kernphysik.
Während des 2. Weltkrieges war von Weizsäcker Professor für theoretische Physik in Berlin und Straßburg und arbeitete an der deutschen Uranforschung und damit am Atomwaffenprogramm der Nationalsozialisten mit. Von 1946 bis 1957 war er Abteilungsleiter am Max-Planck-Institut für Physik in Göttingen und Honorarprofessor an der Universität Göttingen. In dieser Zeit beschäftigte sich von Weizsäcker zunehmend mit philosophischen und politischen Themen. Vor allem interessierte ihn die Frage nach der Verantwortung von Wissenschaft im Atomzeitalter. 1957 unterschrieb er das sogenannte Manifest der "Göttinger 18"; in dem sich 18 Atomforscher gegen den Bau einer deutschen Atombombe aussprachen. Carl Friedrich von Weizsäcker hat maßgeblich an der Formulierung der Erklärung mitgewirkt.
1969 übernahm er die Leitung des Starnberger Max-Planck-Institutes zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich technischen Welt. 1979 wollte Willi Brandt ihn zum Bundespräsidenten nominieren, was von Weizsäcker aber ablehnte.
Längst im Ruhestand erscheinen so wichtige Bücher wie "Wahrnehmung der Neuzeit", "Bewusstseinswandel" und "Der Mensch in seiner Geschichte". Noch zu seinem 90. Geburtstag im Jahre 2002 nahm Carl Friedrich von Weizsäcker dezidiert Stellung zum Afghanistankrieg, den er als falsche Antwort auf die Terroranschläge vom 11. September bezeichnete.
Die Verantwortung der Wissenschaftler im Atomzeitalter, Krieg und Frieden - Themen, über die rund 100 Schüler und Schülerinnen aus Göttingen mit dem großen Gelehrten sprechen werden.
Freitag, 9. Mai, 10.00 Uhr
IWF Wissen und Medien
Nonnenstieg 72, 37075 Göttingen
Am Freitagabend ist Professor Dr. Weizsäcker der Gastreferent im "Puschenkino zum Göttinger Manifest", einer Filmvorführungsveranstaltung der IWF Wissen und Medien und des Deutschen Theaters Göttingen.
Weitere Informationen:
http://www.iwf.de/Navigation/Unternehmen/Presse/Pressemitteilungen/Presse_2003/picture/weizaecker.ram
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