ETH-Fahrzeug "PAC-Car" am Shell Eco-Marathon in Frankreich
Die ETH Zürich ist als erstes und einziges Team mit einem Wasserstoff-betriebenen Fahrzeug am Shell Eco-Marathon in Südfrankreich gestartet. Mit einem umgerechneten Energieverbrauch von einem Liter auf 1700 Kilometer hat PAC-Car den 11. Rang belegt. Der PAC-Car hat pannenfrei und sehr leise grosse Distanzen zurückgelegt.
Am diesjährigen Shell Eco-Marathon in Nogaro, Südwestfrankreich, waren zum ersten Mal Fahrzeuge mit alternativen Energien zugelassen. Dies hat die ETH Zürich dazu bewogen, ein Wasserstoff-betriebenes Fahrzeug zu entwickeln und mit diesem teilzunehmen. Der so genannte "PAC-Car" ist ein Gemeinschaftsprojekt der ETH Zürich, des Paul Scherrer Instituts in Villigen, Schweiz, und der Universität von Valenciennes, Frankreich.
Geringer Energieverbrauch wird angestrebt
Ziel des Eco-Marathons ist es, mit möglichst wenig Kraftstoff eine Strecke von rund 25 Kilometern mit einer minimalen durchschnittlichen Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometer zu absolvieren. Das Siegerfahrzeug hatte umgerechnet einen Treibstoffverbrauch von einem Liter auf 3100 Kilometer. Der PAC-Car verbrauchte für die Strecke 4,0 Gramm Wasserstoff, was in Energieäquivalente umgerechnet 1700 Kilometer pro Liter Benzin bedeutet. Das Chassis von PAC-Car wurde bereits im Jahre 1998 im Shell Eco-Marathon eingesetzt, und seither sind keine wesentlichen Verbesserungen daran durchgeführt worden. Dies zeigt, dass das Potential des Antriebssystems von PAC-Car noch bei weitem nicht ausgeschöpft ist. Das Fahrzeug legte auf der Rennstrecke von Nogaro ohne Pannen oder irgendwelche Probleme insgesamt über 250 Kilometer zurück. Der PAC-Car war das einzige Wasserstoff-betriebene Fahrzeug, das am diesjährigen Eco-Marathon starten konnte. Weitere alternative Energien waren Alkohol, Sonnenenergie und Biogas auf Basis von Sonnenblumen. Der Eco-Marathon richtet sich an Schülerinnen und Schüler sowie Studierende von der Sekundarstufe bis zur Universität; 172 Teams - der Grossteil davon aus Frankreich - haben teilgenommen.
Sehr leise unterwegs
Im PAC-Car wird Wasserstoff in einer Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt. Diese wird dann verwendet, um einen Elektromotor zu betreiben. Dank diesem Antrieb fährt der PAC-Car sehr leise und ruhig. Die Brennstoffzelle besteht aus einem Stapel von 20 Zellen und liefert 400 W. Sie ist sehr umweltfreundlich, da als einzige Nebenprodukte Wärme und Wasser entstehen.
Zusammenarbeit von Hochschulen mit Industriepartnern
Forschende an der ETH Zürich haben das Gesamtsystem des PAC-Car konzipiert. Dafür haben sie eine neue Steuerung entwickelt und den Gesamtwirkungsgrad des Systems durch mathematische Modellierungen und Computersimulationen optimiert. Weitere Innovationen betreffen die Elektromotoren, die Leistungsverstärker sowie den Metallhydrid-Wasserstoffspeicher. Die Brennstoffzelle ist eine Weiterentwicklung desjenigen Systems, dass Forschende der ETH Zürich und des Paul Scherrer Instituts für das Projekt PowerPac entwickelt haben. Das Chassis des Fahrzeugs wurde an der Universität von Valenciennes gebaut. Das Projekt wird durch mehrere Industriefirmen unterstützt, der Hauptsponsor ist das schweizerische Bundesamt für Energie (BfE).
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