RUB-Forscher bekommt den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis
Der Bochumer Genozidforscher Dr. Mihran Dabag erhält am Sonntag, 29. Juni 2003, in der Frankfurter Paulskirche den in diesem Jahr erstmals verliehenen "Franz-Werfel-Menschenrechtspreis" des "Zentrums gegen Vertreibungen" (ZgV). Ausgezeichnet wird Dr. Dabag für seine Forschungen über die Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung der Armenier 1915/16 im Osmanischen Reich sowie für den Aufbau und die erfolgreiche Leitung des interdisziplinär ausgerichteten Instituts für Diaspora- und Genozidforschung an der Ruhr-Universität Bochum (IDG).
Bochum, 26.06.2003
Nr. 198
RUB-Forscher bekommt den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis
Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern
Erfolgreicher Aufbau der Bochumer "Diaspora- und Genozidforschung"
Der Bochumer Genozidforscher Dr. Mihran Dabag erhält am Sonntag, 29. Juni 2003, in der Frankfurter Paulskirche den in diesem Jahr erstmals verliehenen "Franz-Werfel-Menschenrechtspreis" des "Zentrums gegen Vertreibungen" (ZgV). Ausgezeichnet wird Dr. Dabag für seine Forschungen über die Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung der Armenier 1915/16 im Osmanischen Reich sowie für den Aufbau und die erfolgreiche Leitung des interdisziplinär ausgerichteten Instituts für Diaspora- und Genozidforschung an der Ruhr-Universität Bochum (IDG). Zusammen mit Dr. Dabag werden vom ZgV die tschechischen Initiatoren des "Kreuz der Versöhnung" ausgezeichnet.
Genozid-, Diaspora- und Traumaforschung
Das von Mihran Dabag aufgebaute IDG befasst sich mit den Ursachen und Folgen von Völkermord und ethnischer Gewalt sowie den Möglichkeiten der Prävention (Genozidforschung), mit Gemeinschaften, die nach der Erfahrung von Vertreibung und Vernichtung in einem fremden gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld leben (Diasporaforschung) und mit den traumatischen Nachfolgen bei Überlebenden von Verfolgung, Gewalt und Genozid (Traumaforschung).
Völkermord an den Armeniern
Dr. Dabag hat sich in Forschungen und Veröffentlichungen insbesondere mit der Theorie strukturvergleichender Genozidforschung, mit kollektiver Gewalt und Genozid, mit dem Prozess der Nationenbildung, der Ideologie der Jungtürken, dem Völkermord an den Armeniern sowie mit Fragen des kollektiven Gedächtnisses und kollektiver Erinnerung beschäftigt. In der Begründung der Jury heißt es: "Mit Mihran Dabag ist ein Preisträger ausgewählt worden, der sich wie Franz Werfel in seinem Roman Die 40 Tage des Musa Dagh, dem Genozid an den Armeniern widmet."
Schirmherr Roland Koch
Der Franz-Werfel-Menschenrechtspreis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch. Nach einer Begrüßung von Petra Roth (OB Frankfurt) und einer Einführung von Erika Steinbach MdB (Vorsitzende der Stiftung der deutschen Heimatvertriebenen) sprechen Dr. Ralph Giordano und Prof. Dr. Peter Glotz die Laudationes. Die Festansprache hält Berthold Kohler (Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung).
Hochkarätige Jury
Mitglieder der Jury zur Verleihung des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises waren Daniel Cohn-Bendit MdEP, Dr. Ralph Giordano, Prof. Dr. Peter Glotz, Dr. Otto von Habsburg, Dr. Klaus Hänsch MdEP, Dr. Helga Hirsch, Prof. Dr. György Konrad, Dr. Otto Graf Lambsdorff, Lennart Meri und Erika Steinbach MdB.
Weitere Informationen
Institut für Diaspora- und Genozidforschung an der Ruhr-Universität Bochum (IDG), 44780 Bochum, Tel. 0234/32-29702, idg@rub.de, http://www.ruhr-uni-bochum.de/idg/
Weitere Informationen:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/idg/
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