Zweites Fraunhofer-Institut für Thüringen in Ilmenau geplant
Matschie: "Strategische Forschungsförderung in Neuen Ländern erfolgreich"
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Christoph Matschie, und der Präsident der Fraunhofer Gesellschaft (FhG), Hans-Jörg Bullinger, waren sich am Dienstag bei einem Gespräch in Berlin im Ziel einig, die FhG-Arbeitsgruppe "Elektronische Medientechnologie" (AEMT) in ein eigenständiges Institut umzuwandeln. Die Gründung des neuen Fraunhofer Instituts muss im Herbst von den FhG-Gremien beschlossen werden. Danach kann es in die gemeinsame Bund-Länder-Förderung aufgenommen werden.
"Mit der Schaffung des zweiten Fraunhofer Instituts in Thüringen zeigt sich, dass wir mit der Stärkung des Ostdeutschen Forschungsstandorts Ernst machen", erklärte Matschie. Durch die Zusammenarbeit des AEMT mit der regionalen Wirtschaft würden in der Region neue zukunftssichere Arbeitsplätze entstehen. Im Endausbau soll das Institut 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 150 Hilfskräfte beschäftigen. "Der Standort Thüringen entwickelt sich zunehmend zu einem forschungspolitischen Schwerpunkt in Deutschland. Die Fraunhofer-Einrichtungen sind hierbei ein erfolgversprechender Faktor für die Region", sagte Matschie.
Die Forscherinnen und Forscher des Ende 1999 eingerichtete AEMT haben unter anderem ein revolutionäres Soundsystem entwickelt, das hervorragenden Klang in jedem Raum und auf jedem Platz - auch im Kino - bringt. Zu den Ergebnissen gehört außerdem ein System zur Identifikation von Musiktiteln. Im vergangenen Jahr erzielte die Arbeitsgruppe über ein Viertel ihres Betriebshaushalts von vier Millionen Euro mit Aufträgen aus der Wirtschaft. In diesem Jahr ist der Betriebshaushalt mit 5,8 Millionen Euro veranschlagt.
Schon jetzt trägt die Arbeitsgruppe wesentlich zur Attraktivität des Standortes Ilmenau im Bereich der medienorientierten Studiengänge und der angewandten Forschung bei.