Theoretische Reflexion und soziale Erfahrung
Symposion zum Verhältnis von sozialer Erfahrung und politischer Theorie im späten Mittelalter im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg - Öffentliche Abschiedsvorlesung von Prof. Jürgen Miethke: 15. Juli, 18.15 Uhr, Aula der Alten Universität
Am 15. Juli 2003 feiert der Heidelberger Ordinarius für die Geschichte des späteren Mittelalters, Jürgen Miethke, seinen 65. Geburtstag und beendet damit seine 20-jährige akademische Tätigkeit an der Universität Heidelberg. Eines der großen Themen von Prof. Miethkes Arbeiten ist die Entwicklung der politischen Theorie im späteren Mittelalter - die Herausforderungen, denen sich die politischen Denker stellen mussten, und die Formulierung ihre Positionen. Aus diesem Anlass hat das Historische Seminar ein zweitägiges Symposion im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität, Hauptstr. 242, organisiert. An diesem Symposion werden internationale Fachleute auf dem Gebiet der politischen Theorie aus Deutschland, Europa und Übersee teilnehmen.
Zum Abschluss des Symposiums hält Prof. Miethke seine öffentliche Abschiedsvorlesung, die einem breiteren Publikum noch einmal seine Einsichten in die Entstehungsbedingungen politischer Theorie im späteren Mittelalter vorstellen möchte.
Hier das Programm im Detail:
Theoretische Reflexion und soziale Erfahrung
Symposion im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg, Hauptstraße 242 (14. bis 15. Juli 2003)
Mo. 14.7.03:
Welterfahrung und ihre theoretische Bewältigung: Fallstudien
9.15. Uhr
Begrüßung
9.45 Uhr
Prof. Dr. Verena Postel, Universität Marburg: "Politikberatung im Mittelalter: Fälle und Fragen".
10.30 Uhr
Prof. Dr. Robert Lerner, North-Western University: "Dante's Crows - Reflexions on the third book of DanteŽs Monarchia."
11.45 Uhr
Prof. Dr. Gregorio Piaia, Universität Padua, Italien: "Marsilio da Padova, Niccolò deŽ Rossi e la propaganda pro e contro Giovanni XXII."
14.15 Uhr
Prof. Dr. Kenneth Pennington, Catholic University, Washington D.C.: "Consilia in Italy - the example of Baldus de Ubaldis."
15.00 Uhr
Prof. Dr. Georg Wieland, Universität Tuebingen: "Praktische Philosophie und Politikberatung bei Thomas von Aquin."
16.00 Uhr
Priv. Doz. Dr. Christoph Flüeler, Universität Fribourg, Schweiz: "Acht Fragen zur Herrschaft des Papstes: Balduin von Trier, Lupold von Bebenburg und Wilhelm von Ockham im Kontext."
16.45 Uhr
Matthias Nuding, Universität Heidelberg, Mobilität und Migration von Gelehrten im Großen Schisma."
17.45 Uhr
Prof. Dr. Kurt-Victor Selge, Berlin: "Martin Luthers Zurückweisung von Duns Scotus 1517. Das reformatorische Verständnis der politischen Aufgabe."
ca. 18.30-19.15
Diskussion der Tagesergebnisse
Di. 15.7. 03:
Wissenschaftliche Theorie und ihre Bewährung
9.15 Uhr
Prof. Dr. William Courtenay, Universität von Wisconsin-Madison: "University Masters and Political Power: The Parisian Years of Marsilius of Padua."
10.00 Uhr
Prof. Dr. Roberto Lambertini, Universität von Macerata, Italien: "Politische Fragen und politische Terminologie in mittelalterlichen Kommentaren zur aristotelischen Ethik."
11.00 Uhr
Prof. Dr. Alexander Patschovsky, Universität Konstanz: "Prophetie und Politik bei Joachim von Fiore."
11.45 Uhr
Prof. Dr. Diego Quaglioni, Universität Trient, Italien: "Bartolus von Sassoferrato als Politiker." (In ital. Sprache).
13.45 Uhr
Dr. Karl Ubl, Universität Tübingen: "Die Genese eines bedeutenden Textes: Unam Sanctam und ihre Vorlagen."
14.30 Uhr
Prof. Dr. Helmut G. Walther, Universität Jena: "Aegidius Romanus und Jakob von Viterbo - oder: Was vermag Aristoteles, was Augustinus nicht kann?"
15.30 Uhr
Prof. Dr. Klaus Schreiner, München: "Die ordnende Kraft der Vernunft. Zeit und Lebensplanung des Gelehrten."
16.15 Uhr
Priv.-Doz. Dr. Martin Kaufhold, Universität Heidelberg: "Zusammenfassung".
Schlussdiskussion
18.15 Uhr
Alte Aula der Universität
Öffentlicher Abschlussvortrag
Prof. Dr. Jürgen Miethke, Universität Heidelberg: "Wissenschaftliche Politikberatung im Spätmittelalter. Die Praxis der scholastischen Theorie"
Rückfragen bitte an:
Priv.-Doz. Dr. Martin Kaufhold, Historisches Seminar der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542272 oder 543690 (während der Tagung)
Martin.kaufhold@gmx.de
Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
und
Irene Thewalt
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