Ab mit Euch in die Freiheit!
280 Absolventinnen und Absolventen erhielten am 1. August 2003 ihre Diplomurkunden an der Fachhochschule Esslingen - Hochschule für Technik. Beim anschließenden Kandelmarsch verabschiedeten sie sich von den Esslinger Bürgern.
Freiheit und Selbständigkeit warten nun auf die Absolventinnen und Absolventen der FHTE, so Heinz Illi, Leiter Produktbereich Achsen bei DaimlerChrysler in Kassel. Doch dafür müsse in Zukunft oftmals die Freizeit geopfert werden, denn der Beruf brauche viel Zeit. Illi appellierte weiter, dies mit allen Kräfte zu tun und sich somit für den Standort Deutschland einzusetzen und damit die Zukunft mitzubestimmen.
Zuvor begrüßte der Rektor der FHTE, Prof. Dr. Jürgen van der List, die Absolventinnen und Absolventen mit ihren Familienangehörigen, die Vertreter der Politik und der Industrie in der vollbesetzten Aula. Vor diesem Auditorium war es ihm ein Anliegen, die Bedeutung der zukünftigen international ausgerichteten Hochschulabschlüsse zu erklären. Auf den "Bachelor", ein 6- bis 8-semestriger Studium, folgt der "Master", der nach weiteren 2 bis 4 Semestern abgeschlossen werden kann. Dieser Master kann im selben Studiengang zu einer mehr wissenschaftliche Ausrichtung bis hin zur Promotion führen, oder aber nach der ersten Berufspraxis ein weiterführendes Studium beinhalten. Dieses System soll bis 2010 in ganz Deutschland eingeführt sein.
Im Rahmen der Verabschiedung erhielten 46 Absolventinnen und Absolventen Preise. 28 Firmenpreise gabe es für hervorragende Diplomarbeiten und Studienabschlüsse, die von den Partnerfirmen wie Festo, DaimlerChrysler, Siemens, gesponsert wurden. Je 3 Preise der Städte Esslingen und Göppingen gingen an die besten Studienabschlüsse und 11 Absolventen erhielten Preise für die besten Studienabschlüsse aus den Fachbereichen vom Verein der Freunde der Fachhochschule. Der DAAD-Preis, ein Preis für ausländische Studierende mit besonderen akademischen Leistungen und bemerkenswertem gesellschaftlich-interkulturellem Engagement, ging an eine Absolventin des Masterstudiengangs International Industrial Management.
Michael Pfeiffer, Absolvent des Studiengangs Versorgungstechnik und Umwelttechnik hatte als Vertreter der Absolventen das letzte Wort. Er ließ Revue passieren: die Bewerbungsphase, die hohen Hürden Mathe 1, 2, und 3 und der Gang zum Prüfungsamt. Dann die Weizenbiere im "Karmeliter" nach den "Schockern", z. B. einer nicht bestandenen Klausur. Er erinnerte an die Feiern und Partys der FHTE, die bei einem Studium nicht fehlen dürfen, mahnte aber auch das überharte Bewertungsverfahren an, bei denen es Durchfallquoten bis 80 % gab. "Es war eine schöne Zeit mit Höhen und Tiefen, die er nicht missen möchte," erklärte er weiter. Und zum Schluss appellierte er an die Wirtschaft "Schnappen sie sich die letzten Ingenieure, denn Morgen schon könnten sie bei der Konkurrenz sein."
Am Nachmittag trafen sich die Absolventinnen und Absolventen auf dem Campus in der Stadtmitte. Nach der Verbrennung der besonders ungeliebten Skripte begann der Kandelmarsch durch die historische Altstadt von Esslingen mit einem Fuß auf der Straße, den anderen auf dem Gehsteig. Hier wurden die frischgebackenen Ingenieure und Betriebswirte zum letzten Mal in ihrem Studium auf eine harte Probe gestellt. Mit Frack und Zylinder angetan, den Bierkrug in der Hand, marschierten sie durch Esslingen bei strahlend blauem Himmel und 34° C im Schatten. Manch einer wünschte sich da ein sich selbstfüllender Bierkrug. Doch der muss erst noch erfunden werden.
Im übrigen: Beim Kandelmarsch handelt es sich nicht um einen Ausflug der Kaminfegerinnung, wie ein Zaungast am Rande bemerkte.
Weitere Informationen: Cornelia Mack (presse@fht-esslingen.de, Tel. 0711/397 30 08)