Selbst ist der BTU-Student - und baut ein Lehmcafe
Architektur-Studierende lassen auf dem Uni-Campus ein Studentencafe in traditioneller Lehmbauweise entstehen
Ein Studentencafé der besonderen Art entsteht auf dem Campus der Brandenburgi-schen Technischen Universität Cottbus (BTU). Architektur-Studierende bauen ein Café aus Stampflehm.
Vor drei Jahren, im Sommersemester 2000, lief in Zusammenarbeit mit der TU Berlin das erste Lehmbauseminar am Lehrstuhl für Tragwerkslehre der BTU, in dem das Frostverhalten von Stampflehm an Hand von Testreihen untersucht wurde. Aus dem Seminar heraus entstand die Idee, in Selbstverwaltung auf dem Campus ein Studen-tencafé aus Stampflehm als neuen Treffpunkt zu planen und zu bauen. Daraufhin haben Studenten in den folgenden zwei Semestern einen Bauplatz gesucht und ei-nen Entwurf erarbeitet. Neben der Schwimmhalle in der Juri-Gagarin-Straße soll noch in diesem Sommer der erste Spatenstich erfolgen.
Eines der Ziele der Studenten ist es, den Lehm aus seiner Sparte "alternatives Bau-en für Spezialisten" zu befreien und als attraktiven, zeitgemäßen Baustoff ins Ge-spräch zu bringen. Daher ist der Studentengruppe ein modernes Erscheinungsbild des Pavillons wichtig. Bestimmende Elemente das Baukörpers sind zwei Stampf-lehmwände und einem Flachdach mit Auskragungen. Die größere Lehmwand (Abmes-sungen LxBxH 10,60m x 1,00m x 4,84m) ragt in horizontaler und in vertikaler Richtung über die Dachkante hinaus, die kleinere Wand (Abmessungen LxBxH 2,45m x 0,75m x 2,75m) steht unter dem Dach. Parallel zwischen diesen zwei Wänden soll sich ein Tresen be-finden, der ebenfalls aus Stampflehm besteht und die notwendigen Einbauten beher-bergt. Dieser Teil des überdachten Bereiches wird durch Verglasung abgeschlossen. Geplant ist eine rein saisonale Nutzung des Cafés, so dass auf aufwändige Heizung und Wärmedämmung verzichtet werden kann.
Im Wintersemester 2002/2003 stellte die Gruppe von 22 Studenten die Ausführungs-planungen in Arbeitsgruppen, betreut durch den Lehrstuhl Tragwerkslehre (Prof. Ka-rin Eisenloffel), fertig. Der studentische Verein "dieLehmBauer e.V." wurde gegrün-det, ging auf Sponsorensuche und meldete das Projekt als Experimentalbau bei der zuständigen Baubehörde an. Im Mai nahmen die Studenten in Trebsen bei Grimma an einer durch das Umweltzentrum der Handwerkskammer zu Leipzig organisierten Einführung in Techniken des Lehmbaus teil. Die Planung und die Finanzierung sind zu großen Teilen erbracht, so dass nun unter Mitwirkung weiterer interessierter Stu-denten mit der Bauausführung begonnen werden kann.
Weitere Informationen zum Projekt "Lehmcafé" sind nachzulesen unter: www.dielehmbauer.net oder nachzufragen bei: info@dielehmbauer.net
Weitere Informationen:
http://www.dielehmbauer.net