Kindern mit Neurodermitis das Asthma ersparen
Charité sucht bundesweit Kleinkinder zur Erprobung eines neuen Präventionsmittels
Mindestens die Hälfte der Säuglinge und Kleinkinder, die an Neurodermitis (atopischem Ekzem) leiden, erkranken in den folgenden Jahren an Asthma. Aber diese "Krankheitskarriere" kann gestoppt werden: Besonders bei Kindern, die neben der Neurodermitis auch Allergien gegen Gräser und Hausstaub entwickelt haben, läßt sich in etwa der Hälfte der Fälle (40%) der Ausbruch von Asthma verhindern, sofern die Kinder mit einem Medikament gegen Heuschnupfen, einem sogenannten Antihistaminikum, behandelt werden. Dies hat eine internationale Studie ("Early Treatment of Asthma in Atopic Children, ETAC") unter der Federführung der "Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie" der Charité ergeben. Die Ergebnisse können im Einzelnen im Fachblatt "Journal of Allergy and Clinical Immunology" ([2001] 108; 929-37) nachgelesen werden.
Im September soll in einer Folgestudie ("Early Prevention of Asthma in atopic Children, EPAAC)" nun eine verbesserte Variante des in der ersten Studie verwendeten Antihistaminikums erprobt werden. Sie ist stärker wirksam und kann deshalb auch in verringerter Dosis eingenommen werden. Geklärt werden soll, ob die Behandlung mit dem verbesserten Präparat wirksamer als das voran gegangene geeignet ist, die Entwicklung von Asthma bei Kindern mit Neurodermitis zu verhindern.
Daher sucht die Charité in der gesamten Bundesrepublik Kleinkinder im Alter von 12 bis 24 Monaten zur Teilnahme an der Studie. Sie sollen mindestens seit zwei Monaten an Neurodermitis (atopischem Exzem) leiden, aber noch kein Asthma entwickelt haben und Eltern oder Geschwister haben, die Allergiker sind. Die kleinen Studienteilnehmer erhalten im Rahmen der Untersuchung anderthalb Jahre lang unentgeltlich entweder das neue Medikament oder ein Scheinpräparat, wobei weder Arzt noch Patienten wissen, wer was bekommt.
Interessierte Eltern wenden sich bitte an die Kinderärztliche Studienzentrale unter der gebührenfreien Rufnummer 0800-223 42 22
Mitarbeiter der Kinderklinik werden sie dann an das dem Wohnort der Eltern nächstgelegene Krankenhaus, das an der Studie beteiligt ist, vermitteln.
(25 .8. 03) Dr. Silvia Schattenfroh