Epigraphik und Archäologie des antiken Südarabien
Philipps-Universität Marburg am 26. und 27. September Zentrum der Südarabienforschung / Internationale Fachtagung
Das Fachgebiet Semitistik (Institut für Orientalistik und Sprachwissenschaft) der Philipps-Universität Marburg veranstaltet am 26. und 27. September 2003 die internationale Fachtagung "Epigraphik und Archäologie des antiken Südarabien".
Die Epigraphik, wie der Fachbegriff für Inschriftenkunde lautet, ist die Hauptquelle für die Geschichte und Kultur im vorislamischen Jemen. Dem Weihrauch verdankte die alte südarabische Hochkultur, in Europa eher bekannt als das Land der Königin von Saba, ihren Wohlstand. Viele tausend Inschriften sind heutzutage bekannt, aus denen sich die Geschichte des alten Jemen rekonstruieren lässt, obwohl die direkte historische Überlieferung durch die Islamisierung im 7. Jahrhundert n. Chr. abgerissen ist.
Im Rahmen der Marburger Tagung werden Ergebnisse aktueller Grabungen vorgestellt und neue Inschriften präsentiert. Weitere thematische Schwerpunkte sind die Geschichte der altsüdarabischen Schrift, die durch ihre geometrische Form jeden fasziniert, der sie nur einmal sieht, die politische Geschichte Südarabiens sowie seine Religionsgeschichte, die vom Polytheismus unter jüdischem Einfluss zum Monotheismus führt, und die monumentale Architektur.
Mit der Tagung ehrt die Philipps-Universität Professor Walter W. Müller, der am 26. September seinen 70. Geburtstag feiert. Professor Müller hatte in Marburg viele Jahre lang die Professur für Semitistik (Philologie der semitischen Sprachen) inne. Sein Spezialgebiet ist die südarabische Epigraphik. Von seinem internationalen Renommee zeugt nicht nur, dass er in mehrere wissenschaftliche Akademien aufgenommen wurde, sondern auch, dass ihm die Republik Jemen vor einigen Jahren für seine Verdienste den Orden für Kultur verliehen hat.
Für die Tagung haben Archäologen und Epigraphiker aus zwölf Ländern ihre Teilnahme angekündigt (Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, England, Russland, Kanada, Australien, Jemen, Saudi-Arabien, Jordanien, Syrien). Nicht wenige davon sind Absolventen der Marburger Universität. Unter den Teilnehmern befinden sich auch der Staatssekretär im jemenitischen Kulturministerium, Professor Yusuf Abdullah, und der Generaldirektor der Antikenbehörde des Königreiches Jordanien, Professor Fawwaz al-Khraysheh.
Kontakt:
Prof. Dr. Stefan Weninger
Tel.: (06421) 28-24792 (Uni) oder (06421) 308981 (priv.)
E-Mail: weninger@mailer.uni-marburg.de