Kinder als Täter, Opfer und Zeugen
Berliner Tagung behandelt "Entwicklungspsychologische Aspekte der Rechtspsychologie"
Vom 25. bis 27. September 2003 findet in Berlin die 10. Arbeitstagung der Fachgruppe Rechtspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie zum Thema "Entwicklungspsychologische Aspekte der Rechtspsychologie" statt. Mit dieser Schwerpunktsetzung soll die Rechtspsychologie als anwendungsorientiertes Fach der Psychologie und ihre Anbindung an die grundlagenorientierten Fächer herausgestellt werden. Die Entwicklungspsychologie wurde zum Leitthema gewählt, weil gerade die entwicklungspsychologischen Wurzeln der Rechtspsychologie ausgesprochen vielfältig sind. So sind Einsichten über Entwicklungsprozesse des Gedächtnisses oder der sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten von Kindern z.B. bei der Beurteilung kindlicher Zeugenaussagen erforderlich.
Für die Beurteilung der Deliktsfähigkeit von Kindern oder der Straf- und Entwicklungsreife jugendlicher und heranwachsender Delinquenter sind fundierte Kenntnisse entwicklungspsychologischer Korrelate gesetzlich definierter Altersgrenzen notwendig. Die Frage nach den Auswirkungen von Traumatisierung und Viktimisierung auf die Entwicklung kindlicher Straftatopfer oder die Frage nach der Bedeutung elterlicher Trennung sind häufige Fragen an den rechtspsychologischen Sachverständigen.
Nicht zuletzt hat die entwicklungspsychologische und entwicklungspsychopathologische Perspektive Eingang in Erklärungsmodelle delinquenter Entwicklungen und krimineller Rückfallkarrieren gefunden und hierdurch die Begutachtungs- und Behandlungspraxis, wie auch die Entwicklung präventiver Konzepte befördert.
Die Tagung, zu der 280 Experten aus der gesamten Bundesrepublik erwartet werden, wird vom Institut für Forensische Psychiatrie der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin organisiert. Tagungsort ist das Institut für Pflanzenphysiologie der Freien Universität Berlin (Königin-Luise-Straße 12-16, 14195 Berlin). Die Tagung beginnt am Donnerstag, 25. September 2003, 9:00 Uhr und endet am Samstag, 27. September 2003, 13:00 Uhr.
Das detaillierte Programm ist im Internet unter dieser Adresse einsehbar:
http://www.forensik-berlin.de/fachgruppentagung.html
Journalisten sind zu der Veranstaltung herzlich eingeladen und wenden sich für Interviewwünsche an die Organisatoren: Prof. Dr. Max Steller, Professur für Forensische Psychologie, e-Mail: msteller@zedat.fu-berlin.de.
Kontakt:
Institut für Forensische Psychiatrie
Tagungsbüro - Brigitte Wiersch
Limonenstraße 27, 12203 Berlin
Telefon: 030 - 8445 1421, Fax: 030 - 8445 1440
e-Mail: fachgruppentagung@forensik-berlin.de
Manfred Ronzheimer
Pressebüro - Externe Pressestelle des Campus Benjamin Franklin der Charité - Universitätsmedizin Berlin
Gemeinsame Einrichtung von Freier Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin
Lauterstr. 35, 12159 Berlin
Tel. 030-85999843, mobil: 0178-4982511, e-mail: ronzheimer@t-online.de
Weitere Informationen:
http://www.forensik-berlin.de/fachgruppentagung.html