FH: Begleitprogramm zur Wehrmachtsausstellung
Mit Vorträgen, Filmschau und Diskussion beteiligt sich die Fachhochschule Dortmund am Begleitprogramm zur Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht", die seit 19. September im Dortmunder Museum für Kunst- und Kulturgeschichte zu sehen ist.
Um "Architektur und Ideengeschichte um 1930: Die konservative Revolution" geht es beispielsweise im Vortrag von Prof. Dr. Renate Kastorff-Viehmann (Fachbereich Architektur) am Mittwoch, 1. Oktober in der FH-Zentrale, Sonnenstraße 96, um 19 Uhr, Raum 6.1.01.
Für Architektur und Städtebau, so Prof. Kastorff-Viehmann, brauche man Weltbilder, die manchmal subjektiv gewonnen, manchmal mehr rational entwickelt worden seien. Weltbilder seien besonders in denjenigen geschichtlichen Phasen wichtig, in denen es um Aufbau und kulturelle Neudefinition gehe. Die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts in Deutschland waren nicht nur durch politische, sondern auch durch weltanschauliche Kämpfe geprägt. Während diese Zeit oft mit dem Bauhaus, dem neuen Bauen und dem international style verbunden wird, gab es zeitgleich massive Gegenbewegungen. Sie richteten sich gegen Pragnatismus, Amerikanismus und Internationalismus.
Dieser Konservatismus besaß zeitbedingte Merkmale, die Thema des Vortrags sind. Ziel waren fundamentale Eingriffe in Kultur und Gesellschaft. Ästhetischer Fundamentalismus, der sich z.B. in der Architektur manifestieren sollte, stellte ein wesentliches Element des Ideengebäudes dar. Dies war am Vorabend der Regierungsübernahme durch die Nationalsozialisten kein Randereignis sondern breiter gesellschaftlicher Konsens.
Die Vortragsreihe wird fortgesetzt am Dienstag, 7. Oktober mit einem Referat von Prof. Dr. Manfred Walz zum Thema "Vierjahresplanung und Raumordnung 1936 bis 1940" (Sonnenstraße 96, 19 Uhr, Raum 6.1.01) und am Mittwoch, 8. Oktober durch einen Vortrag zum Thema "Tötungsethik" (Sonnenstraße 96, 19 Uhr, Raum 6.1.01) von Prof. Dr. Franco Rest.
Am Donnerstag, 16. Oktober wird Prof. Gerald Koeniger den Film "Iwan's Kindheit" vorführen und kommentieren (Max-Ophüls-Platz 2, 19 Uhr , Aula). Dort geht es um einen zwölfjährigen Waisenjungen, der im Zweiten Weltkrieg Kundschafter der Rotarmisten an der Ukrainefront wird. Der beeindruckende Schwarzweiß-Film zeigt den zerstörenden Zugriff des Krieges auf die kindliche Seele. Abschließend finden im Fachbereich Design der Fachhochschule vom 3. bis 14. November in der Reihe "Focus" ein Kongress, eine Ausstellung und Filmtage zum Thema "Bilderkriege" statt.