Preise für herausragende Dissertationen
Der Verband der Geographen an Deutschen Hochschulen (VGDH) hat seine diesjährigen Preise für die besten geographischen Dissertationen Dr. Martina Neuburger (Universität Tübingen) und Dr. Peter Houben (Universität Frankfurt) verliehen. Die Nachwuchswissenschaftler erhalten die mit jeweils 1500 Euro dotierten Preise für ihre herausragenden Doktorarbeiten in der Anthropogeographie und der Physischen Geographie.
Martina Neuburger bekam für ihre Doktorarbeit mit dem Titel "Pionierentwicklung im Hinterland von Cáçeres (Mato Grosso, Brasilien)" den Dissertationspreis für Anthropogeographie zuerkannt. Sie beschäftigt sich mit kleinbäuerlichen Überlebensstrategien an der Pionierfront der Landerschließung vor dem Hintergrund komplexer Mensch-Umwelt-Beziehungen in labilen tropischen Ökosystemen. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Möglichkeiten und Fähigkeiten die Bevölkerung gegenüber ökologischer Degradierung sowie angesichts politischer und sozioökonomischer Veränderungen besitzt.
Martina Neuburger stellt in ihrer geographischen Untersuchung wesentliche Elemente kleinbäuerlicher Überlebenssicherung in den Vordergrund, die nach Auffassung der Jury des Preises von der Entwicklungsplanung in vergleichbaren Regionen der Dritten Welt berücksichtigt werden müssen. "Die Dissertation gehört aufgrund ihrer vorbildlichen theoretisch-methodischen Fundierung, der umfassenden Quellenauswertung und der hohen Qualität der empirischen Arbeiten zu den herausragenden Studien der deutschen sozialgeographischen Entwicklungsforschung in der Dritten Welt", sagte Professor Peter Meusburger, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG), in seiner Laudatio auf die Preisträgerin. Die Arbeit belege überdies die hohe Leistungsfähigkeit des Faches in einem aktuellen Problemfeld der Entwicklungsländerforschung.
Den VGDH-Dissertationspreis für Physische Geographie erhielt Peter Houben für seine Doktorarbeit über die Auswirkungen von Klimaänderungen auf das Flusssystem der Wetter in Hessen seit dem Spätglazial. Mit dem Ansatz der "fluvial architecture", so die Jury, gelingt es Houben, die Sedimente und vor allem die Sedimentationsdynamik in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung darzustellen und ein überzeugendes Erklärungsmodell für die vielfältigen Reaktionen des Flusssystems auf Klimaänderungen anzubieten. Neben der Detailgenauigkeit lobte die Jury die hervorragende sprachliche und graphische Darstellung der Arbeit, mit der Peter Houben auf etlichen Gebieten der modernen Gewässermorphologie Neuland betreten habe.
Überreicht wurden die diesjährigen Dissertationspreise des Verbandes der Geographen an Deutschen Hochschulen bei der Schlussfeier zum 54. Deutschen Geographentag am 1. Oktober in Bern von Prof. Peter Meusburger, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geographie.
Für Rückfragen:
Dr. Peter Wittmann
Deutsche Gesellschaft für Geographie e.V. (DGfG)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel./Fax: 0711/2261402
E-Mail: p.wittmann@epost.de
www.geographie.de
Weitere Informationen:
http://geographie.de