Präsidiumsbeschluss zum Hochschuloptimierungskonzept liegt vor.
Vermittlungskompetenz ist unverzichtbarer Bestandteil der Ausbildung an der HBK und soll als Schwerpunkt in den Kernbereichen ausgebaut werden.
Die Lehramtsstudiengänge in ihrer jetzigen Form werden eingestellt.
Unter Berücksichtigung der Empfehlungen der Studienkommission und des Senats der Hochschule beriet das Präsidium am 12.11.2003 abschließend über die erforderlichen Maßnahmen zur Umsetzung des sogenannten Hochschuloptimierungskonzeptes der Niedersächsischen Landesregierung (HOK). Nach sorgfältiger Abwägung der vorgebrachten Argumente und ausführlicher Diskussion alternativer Modelle ist das Präsidium einstimmig zu dem Ergebnis gekommen, dass die Schließung der Lehramtsstudiengänge in ihrer jetzigen Form unumgänglich ist, um durch eine strukturelle Kürzung "proaktiv" die Entwicklung der Hochschule voran zu bringen, anstatt sich reaktiv den linearen, willkürlichen Kürzungen der Landesregierung auszusetzen. Gleichzeitig sollen die Studiengänge der Freien Kunst, des Designs und der Kunst- und Medienwissenschaft zukünftig so ausgestaltet werden, dass sie AbsolventInnen des ersten Studienabschnittes (Bachelor) befähigen, auch eine Zulassung in ein Masterprogramm für das Lehramt zu erlangen.
Das Präsidium bedauert die Einsparauflagen ausdrücklich. Die unter diesem Druck erforderlichen, schmerzhaften Einschnitte dürften nicht zur Schwächung der gesamten Hochschule führen. Präsident Prof. Dr. Michael Schwarz: "Mit der Konzentration auf die Kernbereiche Freie Kunst, Design und Wissenschaften wird es möglich, die HBK Braunschweig in diesem Bereich weiter zu profilieren und für den europäischen Wettbewerb vorzubereiten. Durch die enge Verzahnung der Disziplinen werden uns Alleinstellungsmerkmale gelingen. Die in diesen Kernbereichen vorhandenen internationalen Kooperationen wollen wir auf der Basis einer soliden Grundlagenforschung vertiefen und weiter ausbauen."
Auf Empfehlung des Senates und der Studienkommission wird eine Diskussionsplattform geschaffen, die es ermöglicht, gemeinsam potentielle Lehrinhalte und Modelle einer Lehrerbildung aus den Kernbereichen zu erarbeiten. Durch die sofortige Bildung einer Arbeitsgruppe aus Lehrenden und Studierenden will das Präsidium sicherstellen, dass bis zum Ende des Sommersemesters 2004 neue Perspektiven zur Ausbildung von Vermittlungskompetenzen in der HBK Braunschweig entwickelt sein werden. Das Angebot wird die Bereiche "Museumspädagogik", "Kuratorenausbildung", "Kunstkritik" und "Lehrerbildung" umfassen. Das Präsidium hat im Verlauf der Diskussion um die Perspektiven der Hochschule die Studierenden und AbsolventInnen als wichtige Partner für die kritische Beurteilung und Weiterentwicklung von Studiengängen erlebt. Sie sollen stärker als bisher in Planungsvorgänge einbezogen werden.
Das Präsidium ist geschlossen der Meinung, dass der Studiengang Darstellendes Spiel für Niedersachsen erhalten werden muss. Durch die Konzentration der Lehrerausbildung in Osnabrück und Hildesheim wird es notwendig, die Lehrangebote der an diesem Studiengang beteiligten Hochschulen (Universität Hildesheim, Universität Hannover, Hochschule für Musik und Theater Hannover und Hochschule für Bildende Künste Braunschweig ) neu zu bestimmen. Die Lehrangebote der HBK werden zukünftig durch die Freie Kunst erbracht, die insbesondere im Bereich der Performance, der Installation und im Film weithin anerkannte Stärken besitzt.
Als Voraussetzung für eine weitere Internationalisierung der Studiengänge im Sinne der Bologna-Erklärung der europäischen Kulturminister werden die Designstudiengänge Kommunikationsdesign und Industrial Design auf die Bachelor-/Master-Struktur umgestellt und zusammengelegt. Eine Akkreditierung ist für das Wintersemester 2004/05 vorgesehen.