Weltgrößte Akupunkturstudie gerac: Kopfschmerzpatienten können noch teilnehmen
Patienten, die seit mehr als sechs Monaten regelmäßig Kopfschmerz oder Migräne plagt, haben jetzt noch die Chance, an gerac (German Acupuncture Trials) teilzunehmen. Die weltgrößte Studie zur Wirksamkeit der Akupunktur steht kurz vor dem Abschluss.
Bochum, 01.12.2003
Nr. 367
gerac: Kopfschmerzpatienten gesucht
Jetzt noch an weltgrößter Akupunkturstudie teilnehmen
Migräne und Spannungskopfschmerz besiegen
Patienten, die seit mehr als sechs Monaten regelmäßig Kopfschmerz oder Migräne plagt, haben jetzt noch die Chance, an gerac (German Acupuncture Trials) teilzunehmen: Die weltgrößte Studie zur Wirksamkeit der Akupunktur, die von der Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der RUB koordiniert wird, steht kurz vor dem Abschluss. Für die beiden anderen eingeschlossenen Indikationen, Kreuzschmerzen und Kniearthrose, sind die maximalen Teilnehmerzahlen bereits bzw. in Kürze erreicht. Wer nun an den Kopfschmerzstudien teilnehmen möchte, muss gesetzlich krankenversichert und zwischen 18 und 65 Jahre alt sein. Informationen zur Teilnahme geben das Internet (http://www.gerac.de) und die Hotline 0821/6000-230.
Was ist dran an der Akupunktur?
Viele Schmerzpatienten schwören auf die Wirksamkeit der Akupunktur, lassen sich die Behandlung mitunter einiges kosten. Was wirklich dran ist, ist noch nicht wissenschaftlich erwiesen. Um dies zu ändern, starteten die gerac-Forscher Anfang 2002 die sog. randomisierten, kontrollierten Studien: Ca. 4.000 Patienten, die unter chronischen Kreuzschmerzen, unter Kniearthrose oder chronischem Kopfschmerz leiden, werden zufällig in eine von drei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe wird ausschließlich nach aktuellen und bewährten schulmedizinischen Kenntnissen behandelt, die zweite Gruppe wird nach den Regeln der traditionellen chinesischen Medizin akupunktiert ("Verum"-Akupunkur), die dritte Gruppe wird an Stellen akupunktiert, die nicht der chinesischen Lehrmeinung entsprechen ("Sham"-Akupunktur). Die Teilnehmer - die selbst nicht wissen, welche der beiden Akupunkturformen sie erhalten - werden während und nach der Studie nach dem Verlauf ihrer Beschwerden befragt.
Ergebnisse entscheiden, ob die Kassen zahlen
Die Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich Ende 2004 vorliegen und helfen zu entscheiden, ob die gesetzlichen Krankenkassen in Zukunft die Kosten für eine Akupunkturbehandlung übernehmen dürfen. Die Kosten der Studie in Höhe von rund 7,5 Millionen Euro tragen die AOK, BKK, IKK, Bundesknappschaft, Landwirtschaftliche Sozialversicherung und die See-Krankenkasse gemeinsam.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Hans-Joachim Trampisch, Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-27790, Fax: 0234/32-14325, E-Mail: info@gerac.de, Internet: http://www.gerac.de
Weitere Informationen:
http://www.gerac.de