Business-Stil in der vernetzten medizinischen Forschung
Die Telematikplattform für Medizinische Forschungsnetze (TMF) e.V. geht in die Selbstständigkeit: Bisher hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die TMF gefördert, mit der Gründung eines eingetragenen Vereins in diesem Jahr wird sie sich nun aus Beiträgen ihrer Mitgliedseinrichtungen finanzieren. "Wir wollen vom bisherigen 'Projektstil' zu einem 'Business-Stil' in der vernetzten medizinischen Forschung finden", betonte Professor Dr. Otto Rienhoff, Sprecher des bisherigen Koordinierungsrats der TMF, anlässlich der ersten Mitgliederversammlung des TMF e.V. am 27. und 28. November 2003 in Berlin.
Der TMF gehören die Kompetenznetze in der Medizin, die Koordinierungszentren für Klinische Studien (KKS) und einige weitere medizinische Forschungsverbünde an. Das BMBF unterstützt die Zusammenarbeit der Forschungsverbünde auch weiterhin: Es übernimmt in den nächsten drei Jahren die Mitgliedsbeiträge für die angeschlossenen Forschungsverbünde und stellt dafür insgesamt rund 7,5 Millionen Euro zur Verfügung.
In Berlin ist am 28.11.2003 der neunköpfige Vorstand des TMF e.V. gewählt worden. Der Vorsitzende für die nächsten zwei Jahre ist Professor Dr. Ulrich R. Fölsch, Sprecher des Kompetenznetzes Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Er wird vertreten von Professor Dr. Otto Rienhoff vom Zentrum für Informatik, Statistik und Epidemiologie der Universität Göttingen und Professor Dr. Christian Ohmann, dem wissenschaftlichen Leiter des KKS Düsseldorf.
Medizinische Forschung kann heutzutage nicht mehr nur an einem Standort stattfinden, sondern muss muss sich vernetzen und viele Einrichtungen einschließen. Diese neue Art der Zusammenarbeit erfordert neue Organisationsformen. Wissenschaftler müssen untereinander und mit Ärzten in der ganzen Bundesrepublik - manchmal über Hunderte von Kilometern hinweg - kommunizieren und Daten austauschen. Viele Fragestellungen, die hierbei auftreten, betreffen alle vernetzt arbeitenden medizinischen Forschungsprojekte. Um diese Probleme gemeinsam und damit ressourcenschonend zu lösen, haben sich medizinische Forschungsverbünde in der TMF zusammengeschlossen. Auf diese Weise sparen die Forscher nicht nur Geld, sondern sorgen auch dafür, dass die Lösungen untereinander kompatibel sind.
Auch im Hinblick auf die Einführung einer Gesundheitskarte für alle Bürger in Deutschland, die für 2006 geplant ist, müssen die Forschungsverbünde gemeinsam ihre Telematikplattformen eng mit der klinischen Versorgung abstimmen. Die TMF wird dazu die notwendigen Voraussetzungen schaffen.
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Für Fragen stehen Ihnen Prof. Dr. Otto Rienhoff unter der Telefonnummer 0551 - 39 34 31 und der E-Mail-Adresse mi@med.uni-goettingen.de sowie Dr. Regina Becker unter der Telefonnummer 0228 - 3821-207 und der E-Mail-Adresse regina.becker@dlr.de zur Verfügung.
Weitere Informationen:
http://www.tmf-net.de
http://www.kompetenznetze-medizin.de
http://www.kks-info.de