"Laptop University" von Studierenden begeistert aufgenommen
Die Studierenden, die zum Wintersemester ihr Maschinenbau-Studium an der Fachhochschule Ulm (FHU) aufgenommen haben, tragen alle einen Laptop unter dem Arm. Das Besondere daran ist: er genügt modernsten Standards, ist mit der neuen CAD-Software "SolidWorks" ausgestattet und die Studierenden haben ihn zu Sonderkonditionen selbst erworben. Die Rahmenbedingungen hierfür wurden im Pilotprojekt "Laptop University" geschaffen, für das die FHU im vergangenen Sommersemester die Infrastruktur schuf und finanzielle Unterstützung in der Wirtschaft suchte.
Um den Studierenden die Kaufentscheidung zu erleichtern, wurde der Erwerb durch die Ostertag-Stiftung des Maschinenbau-Unternehmens Eugen Ostertag, Laichingen, mit je 300 Euro pro Laptop bezuschusst. Immerhin mussten die Studierenden noch 1300 Euro aufwenden, um in den Besitz dieses Lern- und Lehrmittels zu gelangen. Offenbar sind sie von dem pädagogischen Konzept, das hinter dem Arbeiten mit dem Laptop steckt, ebenso überzeugt wie der Projektleiter, Professor Dr.-Ing. Friedrich Wilhelm Winter, der an der FHU die Lehrgebiete CAD-Technik und Maschinenelemente vertritt. Er sieht den entscheidenden Vorteil in der räumlichen und zeitlichen Unabhängigkeit des Arbeitens für die Studierenden, was auch die Teamarbeit erleichtert. Lehrveranstaltungen im Fach Konstruktion arbeiten zu einem beachtlichen Teil mit Werkzeugen der Datenverarbeitung, setzen auf Effekte und Simulationsmethoden. Winter hat bereits in den ersten Wochen beste Erfahrungen mit dem Einsatz des Laptops gemacht, denn die Studierenden lernen schneller und besser. So konnte allein im Fach CAD-Technik der Vorlesungs- und Übungsstoff, für den bisher ein ganzes Semester angesetzt worden war, aufgrund der erweiterten Übungsmöglichkeiten und einer besseren CAD-Software innerhalb von vier Wochen vermittelt werden, ohne die Studierenden mehr zu belasten.
Bezogen wurden die 33 Laptops von dem Ulmer Unternehmen A&L, das ein Markenprodukt abgestimmt auf die Bedürfnisse der Studierenden zu einem besonders günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten hatte. Die Fa. SolidPro, Langenau, lieferte die gewünschte CAD-Software "SolidWorks" zu für die Hochschule attraktiven Sonderkonditionen. Die FHU selbst hat bisher 30 000 Euro in die Bereitstellung der Infrastruktur investiert, indem sie einige Vorlesungs- und Aufenthaltsräume mit einem Funknetz (Wireless-LAN) ausstattete. Auf diese Weise können sich die Studierenden unabhängig von einem PC-Pool an mehreren Orten im Haus in das Internet und Intranet einwählen und die Dienstleistungen der Hochschule in Anspruch nehmen.
Das Projekt "Laptop University" ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung "Virtuelle Hochschule" und soll auf weitere Studienjahrgänge ausgedehnt werden. Bevor es jedoch zu einem Selbstläufer werden wird, wird die FHU für die kommenden drei Jahre noch auf Unterstützung durch Unternehmen angewiesen sein, so Rektor Professor Dr. Achim Bubenzer. Er sei aber heute bereits stolz darauf, dass die Hochschule ohne zusätzliche Mittel aus einem staatlichen Förderprogramm die Initialzündung zur "Laptop University" realisiert hat: aus eigener Kraft und im Verbund mit Unternehmen, die den Trend der Zeit erkennen und mit der Hochschule traditionsgemäß eng verbunden sind.