Preis der JTFE-Förderstiftung für Textilstudentin
Viola Vatter, Studentin des Fachbereichs Textil und Bekleidung der Reutlinger Hochschule, erhielt den mit 1500.- Schweizer Franken dotierten Preis 2003 der JTFE-Förderstiftung (Jakob- und Trudi-Müller-Stiftung für Forschung und Entwicklung), Fa. Jakob Müller AG, CH-Frick. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde ihre Diplomarbeit mit dem Titel: "Untersuchung zum elektrostatischen Verhalten von Polsterbezügen für Automobilanwendungen", die sie am Institut für Textil- und Verfahrenstechnik in Denkendorf bei Gabriele Schmeer-Lioe, Dipl.-Ing. (FH), durchführte, entsprechend gewürdigt.
In ihrer Diplomarbeit erläuterte sie in verständlicher Weise die physikalischen Zusammenhänge, die zum Entstehen der elektrostatischen Aufladung von Körpern beitragen, insbesondere aber die Vorgänge, die beim Verlassen eines Fahrzeuges zu dem unangenehmen "elektrischen Schlag" führen, den wir wahrscheinlich alle schon einmal zu spüren bekommen haben.
Ziel ihrer Arbeit war es, ein Simulations-Messverfahren mittels vergleichender Messreihen und Praxistests zu validieren. Neben verschiedenen Einflussgrößen wie Materialeigenschaften, Ausrüstung der textilen Flächen, weitere Maßnahmen zur Ableitung der Ladung, wurde vor allem der Bedeutung der relativen Luftfeuchte und den Eigenschaften des Reibkörpers während der Prüfung größtes Augenmerk geschenkt.
Wie ihr Betreuer, Prof. Harald Dallmann, in seiner Laudatio hervorhob, führte Viola Vatter die notwendigen Untersuchungen in Eigenverantwortung durch und zeigte vor allem bei der Auswertung ihre Fähigkeit, auch komplexe Zusammenhänge mittels statistischer Methoden klar und verständlich darzustellen. Sie konnte nachweisen, dass die Messtechnik sehr gut in der Lage ist, das elektrostatische Verhalten von entsprechenden Konstruktionen, die im Fahrzeugbau eingesetzt werden, im Laborversuch abzubilden. Ihre weiteren Hinweise, insbesondere die Frage nach dem alterungsabhängigen elektrostatischen Verhalten, geben zusätzlich wichtige Hinweise auf weiteren Forschungsbedarf.