Forstwissenschaftler der TUD: Mond beeinflusst anhaltende Frische der Nadeln am Weihnachtsbaum nicht
Nun ist es erwiesen: Ob die Nadeln am Weihnachtsbaum lange halten, hängt nicht davon ab, wann die Bäume geschlagen werden. Forstwissenschaftler der TU Dresden haben jetzt in einem Versuch mit 16 Fichten die alte Bauernregel widerlegt, nach der Weihnachtsbäume ihre Nadeln bis in das neue Jahr behalten, wenn sie drei Tage vor dem 11. Vollmond geschnitten werden. Die am betreffenden Tag geschlagenen Fichten namens Picea abies [Karst.] zeigen, dass es vielmehr einen Zusammenhang zwischen Art der Aufbewahrung und Nadelfülle gibt. "Unser Versuch hat ergeben, dass klares Wasser bzw. klares Wasser und eingeritzter Stamm oder Zuckerwasser den Baum am ehesten frisch halten", meint Professor Claus-Thomas Bues. Die Empfehlungen mancher Weihnachtsbaumverkäufer, den Baum trocken aufzubewahren, in Salzwasser oder in feuchten Sand zu stellen und zu besprühen quittieren die Bäume dagegen mit schnellem Nadelfall, so der Tharandter Experte für Forstnutzung. "Unser anfänglicher Favorit, Wasser mit dem Geschirrspülmittel Fit, ließ leider zum Versuchsende stark nach, so dass wir diese Variante nicht empfehlen können", meint Bues zu dem insgesamt strengen wissenschaftlichen Kriterien wohl nicht standhaltenden Versuch.
Einige Fakten:
- eine frisch geerntete ca. 2.50 m hohe Fichte hat bei Wohnzimmerklima einen täglichen Wasserbedarf von 1,5 l, der sich nach drei Tagen bei 0,5 l einpegelt
- ein mit Wasser (s.o.) befüllter Christbaumständer verzögert die Nadeltrocknung erheblich
- die Nadeln fallen bei einem Feuchteverlust ab 2/3 der Feuchte frischer Nadeln ab
- das Abfallen der Nadeln ist ein physikalisch-chemischer Vorgang, als Sollbruchstelle der Nadel dient die hyaline Schicht des Separationsapparates an der Nadelbasis.
Informationen für Journalisten: Prof. Claus-Thomas Bues, Tel. 0351 463-31304, E-Mail: fonuthar@forst.tu-dresden.de