Gender Mainstreaming: Frauen dominieren in der Bodenfruchtbarkeits-Forschung der FAL
"Gender Mainstreaming" - ein neues Schlagwort zu einem alten Problem: wörtlich im Deutschen mit wenig Sinn ("Geschlechter Hauptstrom"), bedeutet es die Ausrichtung politischer Leitlinien auf die Gleichberechtigung der Geschlechter im Alltag wie im Berufsleben und damit bei heutigen Gegebenheiten immer noch überwiegend Frauenförderung.
Ingenieurwissenschaften und hier insbesondere die landwirtschaftliche Forschung sind seit jeher eine Männerdomäne. Mit großem Staunen wurden Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts erstmals nennenswerte Immatrikulationen junger Frauen an den agrarwissenschaftlichen Fakultäten registriert. Heute, fast 30 Jahre später, ist das zahlenmäßige Verhältnis der Geschlechter unter den Studierenden dieses Metiers zwar ausgeglichen, aber bei der Besetzung der an Zahl stetig abnehmenden und damit immer stärker nachgefragten Dauerstellen in den Spitzen von Lehre und Forschung dominieren jedoch immer noch die Männer.
Dass es auch anders und vor allem auch ohne "Frauenquote", allein auf Basis von Qualifikation und Leistung im Sinne einer "Bestenauslese" geht, zeigt das Beispiel des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL). Seit erstem Dezember hat hier der Anteil weiblicher Mitarbeiterinnen im höheren Dienst, Forscherinnen mit akademischer Ausbildung, die 70% Marke erreicht, eine Quote, die national und international Spitze ist. Im Vergleich dazu liegt der Durchschnitt der übrigen FAL-Institute bei 21%. Darüber hinaus bekleiden zwei der Mitarbeiterinnen im Institut Dienstposten als "Direktorin und Professorin". Dass es sich um keine "Quotenfrauen" handelt, zeigt die Tatsache, dass eine jede von ihnen ihre Promotion in Pflanzenernährung und mit Prädikat (d. h. mit dem Zusatz "summa oder magna cum laude") abgeschlossen hat, drei davon an der TU Braunschweig.
Nun ist es bestimmt nicht so, dass sich die Männer des Institutes in der Minderheit bedroht fühlen. Im Gegenteil profitieren sie in der Gemeinschaft vom hohen wissenschaftlichen Niveau ihrer Kolleginnen und vor allem von der bei Frauen ausgeprägten Bereitschaft und Fähigkeit zur vertrauensvollen Zusammenarbeit.
Das Foto ist unter der angegebenen Kontaktadresse als Originaldatei erhältlich.
Kontakt:
Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)
Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde
Bundesallee 50
38116 Braunschweig
E-mail: pb@fal.de
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