Kuhschwanz heißt jetzt Adamsdorf: die Ortsnamen in Mecklenburg-Strelitz von 1170 bis 1572
PM 193/2003
Die Reihe der "Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde", von Professor Manfred Niemeyer vom Institut für Slawistik der Universität Greifswald in fünf Bänden begonnen, ist nun in etwas anderer Form um einen sechsten Band erweitert. Erwin Schulz stellte soeben die "Ortsnamen in Mecklenburg-Strelitz von 1170 bis 1572" zusammen.
Während die früheren Bücher streng alphabetisch vorgingen und keine der je verbrieften Schreibweisen eines Fleckens oder einer Stadt vergaßen, ordnete Erwin Schulz seine Aufstellung teils chronologisch, teils nach Gebieten, teils nach Funktionen (wie Burgen), teils nach Konvoluten in Stiftungsurkunden. Während die fünf Niemeyer-Bände zu Rügen (I und II), Ostvorpommern (Festland und Insel Usedom) und den Kreis Uecker-Randow sich auf eine knappe, sprachliche Herkunftsgeschichte der Orte beschränkten, schreibt Erwin Schulz jeweils kürzere bis längere Texte zu den Ortschaften inclusive einiger Histörchen und Querverweise ähnlich klingender Orte in nah und fern.
Adamsdorf heißt so erst seit 1815, benannt von seinem gräflichen Besitzer Blumenthal in Andenken an seinen gefallenen Sohn Adam. Begonnen hatte der Ort als Chot'banz oder Chotibanz, was "Wecken der Braut" heißen könnte. Possierlich die Vorstellung, daß der Ort dann Kostall, Kostal, Kostel, Kustal, Kuhstall und umgangssprachlich Kuhschwanz hieß.
Die nicht alphabetisch behandelten Orte finden sich leicht dank eines alphabetischen Ortsverzeichnisses. Auch fehlt nicht ein Quellenverzeichnis der benutzten Archivalien.
Neugierige werden verzweifelt nach Neustrelitz oder Neubrandenburg suchen (Burg Stargard ist abgehandelt) - wie die Namen sagen, sind die Orte offenbar zu jung für dieses wohlfeile Buch.
Erwin Schulz (2004): Ortsnamen in Mecklenburg-Strelitz von 1170 bis 1572. Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde VI. 147 Seiten.
Hrg. Prof. Dr. Manfred Niemeyer. ISBN 3-86006-218-2.
Zu beziehen für 8 Euro je Band bei der Presse- und Informationsstelle der Universität, Baderstraße 1, 17487 Universität Greifswald, Tel. 03834-86-1150, Fax 03834-86-1151, pressestelle@uni-greifswald.de.
Weitere Informationen:
http://www.uni-greifswald.de/~slawist/
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