Das Weizmann Institut und die Cambridge Universität beide auf dem ersten Platz bei einem Physik-Wett
"Es wird die komplexeste Maschine sein, die je gebaut wurde," sagt Prof. Ehud Duchovsni vom neuen Teilchen-Beschleuniger, der in CERN (an der schweizerisch-französischen Grenze) gebaut wird. Über 2000 Physiker aus mehr als 50 Ländern bereiten sich auf ein Experiment vor, das dort hoffentlich im Jahre 2007 durchgeführt wird. Eines der Hauptziele ist es, das Teilchen zu finden, dass eine jedwede Masse ausmacht - ein Teilchen, welches heute lediglich in der Theorie existiert und Higgs genannt wird. Ausser dass es uns helfen soll, das Universum zu verstehen, könnte die Entdeckung von Higgs möglicherweise die Tür zu einer "neuen Physik" öffnen, zu physikalischen Gesetzen, die sich Physiker heute nur vage vorstellen können.
Ist der Teilchen-Beschleuniger erst einmal fertig gebaut und ein Teilchen-Detektor, der sich ATLAS nennt, konstruiert (eine schwierige Aufgabe, denn die Konstruktion der Hauptkomponenten von ATLAS wurde unter Forschungsteams in 50 verschiedenen Ländern aufgeteilt und letztendlich müssen sie alle am Ende des Prozesses zueinanderpassen), wird es eine grosse Herausforderung sein, die Daten zu interpretieren. Der ATLAS-Detektor wird in jeder einzelnen Sekunde mehr Daten erhalten als das gesamte weltweite Telefonnetz. Doch wie lassen sich neue physikalische Phänomene entdecken, wenn man nicht einmal weiss, was diese neue Physik ist? Die Organisatoren des Projekts haben daher beschlossen, einen Versuch durchzuführen, um das Ausmass und die mögliche Art der Daten zu simulieren und dann einen Wettbewerb zu veranstalten, um herauszufinden, wie sich diese Daten am besten interpretieren lassen. Einige kleine Hinweise für eine mögliche neue Physik wurden unter den Millionen simulierter Ereignisse versteckt und den Gruppen stellte sich die Herausforderung so viele Hinweise wie nur möglich zu finden und ihre Befunde zu "veröffentlichen". Das Weizmann Institut und die Campbridge Universität erreichten hierbei beide den ersten Platz.
"Wir haben über das Internet - die CERN-Website - herausgefunden, dass wir gewonnen haben," sagte PhD-Student Arie Melamed-Katz vom Institut für Teilchen-Physik. Das Team nahm nicht an der Konferenz in Prag teil, auf der die Gewinner bekanntgegeben wurden, weil sie "weder Zeit noch Geld" dafür hatten. Der Preis für den ersten Platz war ein hölzernes Denksportspiel, das sich seither auf der Fensterbank befindet.
Die Hauptrolle beim Entziffern erfüllten Prof. Eilam Gross und seine PhD-Studentin Lidija Zivkovic sowie die PhD-Studenten Arie Melamed-Katz und Peter Renkel und der Postdoktorant Dr. Michael Rivline.
Prof. Ehud DuchovniŽs Forschungsarbeit wird finanziell vom Nella and Leon Benoziyo Center for High Energy Physics unterstützt.
Weitere Informationen:
http://wis-wander.weizmann.ac.il