Ministerin Kraft informierte sich über Forschungsprojekte der Fachhochschule Südwestfalen
Kompetenzplattform "Nanoskalige Materialien und funktionale Schichten" stellte erste Ergebnisse vor
Seit dem letzten Jahr forschen sie gemeinsam im Rahmen der Kompetenzplattform "Neue Werkstoffe: Nanoskalige Materialien und funktionale Schichten": Professoren der Fachhochschule Südwestfalen aus Iserlohn und Soest und ihre Kollegen aus den Fachhochschulen Gelsenkirchen und Münster. Die Kompetenzplattform hat sich zum Ziel gesetzt, in dem Wirkungsfeld innovativer, nanoskaliger Materialien und funktionaler Schichten in den Handlungsfeldern "Fortbildung und Lehre", "Beratung", "Angewandte Präparation", "Physikalisch-chemische Analytik" und "Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte" hochschulübergreifend zusammenzuarbeiten. Das Wissenschaftsministerium fördert die Kompetenzplattform in den nächsten Jahren mit 500.000 Euro.
In Gelsenkirchen stellte die Kompetenzplattform jetzt Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft und Vertretern der Industrie erste Ergebnisse ihre Forschungsarbeiten vor. Schwerpunkt der Iserlohner Professoren Dr. Helmut Fobbe und Dr. Peter Meisterjahn ist das Gebiet der funktionalen Materialien, basierend auf wässrigen Sol-Gel-Systemen. Der Sol-Gel-Prozess ist ein chemisches Verfahren zur Erzeugung von Oberflächen mit besonderen Eigenschaften, wie beispielsweise Kratzfestigkeit, Antibeschlagwirkung, schmutzabweisender Wirkung oder Korrosionsschutz. So konnte durch gezielte Rezepturvariation eine verbesserte Kratzfestbeschichtung für Reflektoren von Innenraumleuchten entwickelt werden, die zudem eine deutlich optimierte thermische Beständigkeit und Verschmutzungsresistenz verspricht. Im Rahmen von zwei weiteren Projekten geht es vorrangig um die Entwicklung von Beschichtungslösungen auf wässriger Basis, die ohne brennbare Lösemittel auskommen. Einsatzgebiete sind beispielsweise metallische Automobil-Kleinteile, die besonderen Korrosionsbeanspruchungen ausgesetzt sind.
Mit der Wasserstoffspeicherung von Metallen beschäftigt sich Prof. Dr. Karl-Heinz Müller vom Standort Soest der Fachhochschule Südwestfalen. Wasserstoff ist für die zukünftige Energieversorgung von zentraler Bedeutung. Dabei stellt neben der Gewinnung und der energetischen Nutzung die Speicherung eine besondere technologische Herausforderung dar. Besonders geeignet für die Speicherung sind aufgrund ihrer volumenbezogenen Speicherdichte und Sicherheit Metallhybride. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden zurzeit die genauen physikalisch-chemischen Vorgänge an der Oberfläche untersucht, die eine Voraussetzung für die Optimierung von Speichermaterialen darstellen.