Schule kreativ, lustvoll und effizient gestalten
Tübinger Forschungsstelle für Schulpädagogik startet Weiterqualifizierung für schulische Führungskräfte
Unter dem Titel "Schule kreativ, lustvoll und effizient gestalten" wird von der Forschungsstelle für Schulpädagogik der Universität Tübingen mit 19 Schulleitern und Lehrkräften eine 2 1/2 jährige Fortbildungsveranstaltung durchgeführt. Insgesamt 175 Stunden umfasst die berufsbegleitende Qualifizierung, die von den Lehrern selbst bezahlt wird. Sie beinhaltet sowohl persönlichkeitsfokussierende Themen zur Führungsperson und Führungsrolle wie auch Instrumente für Schulentwicklungsprozesse und Changemanagement an Schulen. "Führung basiert auf der Person, die führt, und dem Handwerkszeug, das ihr dabei zur Verfügung steht. Beides zu entwickeln und in eine stimmige Beziehung zu bringen ist eines der Hauptanliegen des Angebots", berichtet Christoph Huber, der das Forschungsprojekt leitet und die Module wissenschaftlich begleitet. Mit der themenzentrierten Interaktion (TZI nach Ruth C. Cohn) steht ein Ansatz zur Verfügung, der beide Perspektiven berücksichtigt und entsprechende Kompetenzen für die Arbeit in Kollegien und Arbeitsteams bereitstellt. Die Forschungsstelle Schulpädagogik kooperiert bei diesem Pilotprojekt mit dem Ruth-Cohn-Institute for TCI International in Basel (Schweiz).
Unterstützung findet die Universität bei dem Projekt durch das Oberschulamt Tübingen, deren Präsidentin Dr. Margret Ruep der Forschungsstelle die Ergebnisse der Arbeitsgruppe PROFISS (Professionell Führen in Schule und Schulsystemen) zur Verfügung gestellt hat.
Prof. Hans-Ulrich Grunder, Leiter der Forschungsstelle Schulpädagogik, erläutert den Hintergrund des Projekts: "Man braucht gut qualifizierte Führungskräfte an den Schulen, wenn neue Herausforderungen als Folge von TIMSS, PISA, IGLU und den Bildungsreformen in Baden-Württemberg gemeistert werden sollen." Prof. Kristian Kunert, Mitinitiator des Projekts, ergänzt: "Entgegen der sich auch im Bildungsgeschehen breitmachenden Tendenz, alles zu ökonomisieren, soll der Mensch ins Zentrum gestellt werden. Die wichtigste Ressource bei der Weiterentwicklung von Organisationen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir gehen davon aus, dass ein Ansatz, der Haltung und Führungsinstrumente gleichermaßen berücksichtigt, nachhaltig schulischen Alltag verbessern hilft."
Den Erfolg des Projektes wird eine wissenschaftliche Begleitstudie aufzeigen. Dadurch soll auch eine Forschungslücke geschlossen werden, da bisher noch zu wenig über die tatsächlichen Wechselwirkungen von Fortbildungsangeboten und schulischem Alltag bekannt ist.
Nähere Informationen:
Christoph Huber, Forschungsstelle für Schulpädagogik, Institut für Erziehungswissenschaft,
Münzgasse 22-30, 72070 Tübingen, Tel.: (07071) 29-74122 oder 29-78314, Fax: 29-5871,
E-Mail: chr.huber@uni-tuebingen.de