Uni-Mannheim: Lorenz-von-Stein-Gesellschaft zeichnet Nachwuchswissenschaftler aus
Fördergesellschaft des MZES prämiert herausragende Abschlussarbeiten aus den Sozialwissenschaften. Jette Schröder zeigt mit der Mannheimer Absolventenstudie, dass sich gute Noten wirklich rechnen. Ulrich Sieberer erklärt, wie es den Fraktionen gelingt, ihre Reihen geschlossen zu halten.
Im Rahmen der Abolventenfeier der Fakultät für Sozialwissenschaften am Freitag, 13. Februar hat die Lorenz-von-Stein-Gesellschaft zwei Preise für herausragende Abschlussarbeiten vergeben. Die Fördergesellschaft des Mannheimer Zentrums für Europäische Sozialforschung (MZES) prämierte die Magisterarbeit von Ulrich Sieberer sowie die Diplomarbeit von Jette Schröder mit jeweils 500 Euro.
Jette Schröder untersuchte in ihrer Magisterarbeit den Berufseinstieg von Absolventinnen und Absolventen der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Mannheim. Welche Faktoren beeinflussen den Bildungseinstieg positiv, fragte sich die Nachwuchsforscherin. Sie fand im Rahmen der Mannheimer Absolventenbefragung unter anderem heraus, dass eine gute Abschlussnote nicht nur die Chance auf ein besseres Einstiegsgehalt erhöht, sondern auch die Aussicht auf eine ausbildungsangemessene Stelle verbessert.
Zusatzqualifikationen und Studiendauer spielten dagegen eine weitaus geringere Rolle als vielfach vermutet. "Die Diplomarbeit von Frau Jette Schröder ist ein Musterbeispiel einer empirischen Primärstudie", lobte Prof. Dr. Jan van Deth als stellvertretender Vorsitzender der Lorenz-von-Stein-Gesellschaft die ausgezeichnete Abschlussarbeit.
Ulrich Sieberers Magisterarbeit über die "Fraktionskohäsion in parlamentarischen Demokratien" beschäftigt sich mit dem Fraktionszusammenhalt von Parteien. Welche Faktoren entscheiden darüber, ob es den Parteien gelingt, in ihren Fraktionen die Reihen geschlossen zu halten? Sieberer fand anhand seiner empirischen Elf-Länder-Studie heraus, dass Abgeordnete umso seltener abtrünnig werden, je stärker die Parteiführung die Nominierung der Kandidaten beeinflussen kann. Auch die Kontrolle der Fraktionsführung über Ressourcen und Aufstiegschancen der Parlamentarier hält die Abgeordneten bei der Stange und fördert so den Fraktionszusammenhalt. "Herr Sieberer zeigt mit diesem Gesellenstück, dass er das politikwissenschaftliche Handwerk wirklich beherrscht", zitierte van Deth bei der Preisvergabe die Gutachter.
Mit diesen beiden Auszeichnungen hat die Lorenz-von-Stein-Gesellschaft auch dieses Jahr wieder zwei hervorragende Arbeiten der Mannheimer Sozialwissenschaften herausgestellt. "Beide Arbeiten zeigen, was Mannheimer Studenten können", so die Gutachter. Die Förderergesellschaft, der vor allem gegenwärtige und frühere Professoren und Mitarbeiter der Fakultät für Sozialwissenschaften und des MZES sowie außeruniversitäre Freunde und Förderer angehören, unterstützt durch private Spenden die Forschungstätigkeit des Instituts. "Sie will durch die Vergabe von Nachwuchsforscherpreisen gerade auch die Arbeit junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anerkennen und fördern", so die Vorsitzende der Gesellschaft, Prof. Dr. Beate Kohler-Koch.