RUB positioniert sich im "Hochschulkonzept NRW 2010"
Ein "scharfes Profil" hat die RUB am 16. Februar 2004 dem nordrhein-westfälischen MWF mit ihrem Bericht zum "Hochschulkonzept NRW 2010" übergeben. Auf mehr als 160 Seiten formuliert sie den Ist- und den Soll-Zustand aller 34 Lehr- und Forschungsbereiche bis zum Jahre 2010 - und leitet daraus übergeordnete strategische Entwicklungsziele ab: "Stärken ausbauen", die RUB weiter als Reformmotor der Region positionieren und in unterausgelasteten Fächern die Lehrkapazität "maßvoll reduzieren". In den nächsten Jahren soll die Auslastung in der Lehre campusweit zwischen 80 und 120 Prozent liegen.
Bochum, 17.02.2004
Nr. 53
Scharfes Profil
RUB positioniert sich im "Hochschulkonzept NRW 2010"
Bericht dem MWF übergeben: Stärken ausbauen
Ein "scharfes Profil" hat die Ruhr-Universität Bochum am 16. Februar 2004 dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung (MWF) mit ihrem Bericht zum "Hochschulkonzept NRW 2010" übergeben. Auf mehr als 160 Seiten formuliert sie den Ist- und den Soll-Zustand aller 34 Lehr- und Forschungsbereiche bis zum Jahre 2010 - und leitet daraus übergeordnete strategische Entwicklungsziele ab: "Stärken ausbauen", die RUB weiter als Reformmotor der Region positionieren und in unterausgelasteten Fächern die Lehrkapazität "maßvoll reduzieren". In den nächsten Jahren soll die Auslastung in der Lehre campusweit zwischen 80 und 120 Prozent liegen.
RUB und MWF einig über Ziele der Hochschulpolitik
Im Mittelpunkt des Berichts stehen die fächerspezifischen Antworten auf die Frage, ob und wie die Ruhr-Universität in den nächsten Jahren diese Auslastungsquote sicherstellen kann. Die Ruhr-Universität ist sich mit dem MWF darin einig, dass Hochschulpolitik zwei gleichwertige zentrale Ziele verfolgen muss: Studierenden eine qualitativ hochwertige Ausbildung in angemessener Zeit zu gewährleisten und möglichst optimale Bedingungen für Spitzenforschung zu schaffen. "Qualitativ hochwertige Lehre braucht entsprechende Ressourcen, Spitzenforschung benötigt kreative Freiräume": Die Instrumente der Hochschulpolitik dürften sich daher nicht in rein quantitativen Betrachtungen von Effizienz in bloßen Auslastungskategorien erschöpfen und auch die Forschung nicht nachrangig behandeln, heißt es in dem Bericht.
Reformmotor RUB
Darin betont die RUB ihr Leistungsniveau in Forschung und Lehre und leitet daraus Entwicklungslinien ab. Keine andere Hochschule in Deutschland verfügt über eine derartige Fächervielfalt auf einem zusammenhängenden Campus. Diese Ausgangssituation versteht die RUB - im Zusammenhang mit der geplanten Generalsanierung des Campus - als große Chance, eine beispielgebende europäische Universität des 21. Jahrhunderts zu werden. Die RUB war, ist und bleibt ein Reformmotor unter den Hochschulen des Landes - ob mit herausragenden Forschungsleistungen (zum Beispiel belegen die Bochumer Natur-, Biomedizin- und Ingenieurwissenschaften im jüngsten DFG-Ranking nach Drittmitteln je Professur die Plätze 5, 7 und 13 unter allen Universitäten Deutschlands), mit der Vorreiterrolle bei der Schaffung des Europäischen Hochschulraumes (aktuell 45 Studienfächer mit dem Abschluss Bachelor of Arts oder Bachelor of Science, 42 Fächer mit dem Abschluss Master of Arts oder Master of Science sowie 20 Fächer mit dem Abschluss Master of Education im Modellversuch "Gestufte Studiengänge in der Lehrerbildung"), mit erfolgreichen Maßnahmen, die Gleichstellung zu fördern, oder mit der Entwicklung und Umsetzung neuer, aufeinander abgestimmter Steuerungsmodelle, zum Beispiel Zielvereinbarungen.
Stärken ausbauen
In ihrem Bericht zieht die RUB jedoch auch kritisch Bilanz. Dabei wurden alle Fakultäten und zuständigen Universitätsgremien einbezogen, der Bericht entstand zudem in Abstimmung mit der Nachbaruniversität Dortmund. Die selbstkritische Bestandsaufnahme: In einigen unterausgelasteten Fächern (Ingenieurwissenschaften, Physik und Astronomie) soll die Lehrkapazität maßvoll reduziert werden, ohne die Leistungsfähigkeit dieser Fächer, z. B. in der Forschung, zu gefährden. Die frei werdenden Stellen verbleiben in der Universität und dienen dazu, vorhandene Stärken weiter auszubauen.
Detailverhandlungen im Sommersemester
Über Details wird die Ruhr-Universität voraussichtlich im Sommersemester 2004 mit dem MWF im Zuge der anstehenden Zielvereinbarungsgespräche verhandeln. Dabei wird das MWF auch klar und unmissverständlich Stellung beziehen müssen, ob für die Universitäten an der Ruhr noch der Gründungsauftrag gilt: durch Innovation und Bildung dazu beizutragen, die ehemalige Arbeiterregion Ruhrgebiet zukunfts- und wettbewerbsfähig zu machen. Die Ruhr-Universität beweist seit nunmehr vier Dekaden, dass der "Spagat vor Ort" im Ruhrgebiet gelingen kann: Sie verbindet hohe Qualität in Forschung und Lehre mit einem besonderen Engagement für junge Menschen, die beim Start ins Studium Nachteile haben (z. B. Studierende aus Einwandererfamilien und/oder eher bildungsfernen Haushalten).
Weitere Informationen
Prof. Dr. Elmar Weiler, Prorektor für Planung, Struktur und Finanzen der RUB, Tel. 0234/32-24779, -24128, E-Mail: elmar.weiler@rub.de