Wenn ein Profesor zum Paten wird: Rudolf-Virchow-Zentrum unterstützt Schüler bei "Jugend forscht"
Würzburg. 02. März 2004. In eine völlig neue Rolle sind Wissenschaftler des Rudolf-Virchow-Zentrums / DFG-Forschungszentrum für Experimentelle Biomedizin an der Universität Würzburg jetzt geschlüpft: Als "Rudolf-Virchow-Paten" standen Peter Friedl, Gregory Harms und Barsom Aktas drei Schülern beim Wettbewerb "Jugend forscht" mit Rat und Tat zur Seite. Im Forschungszentrum wehte auch thematisch ein ganz frischer Wind. Ist Kaugummi ein Zellenkiller? Sind Blutplättchen länger haltbar, wenn ich Aspirin zusetze? Und was passiert eigentlich mit meinem Immunsystem, wenn ich Fieber habe? Das sind die Fragen, mit denen Marjeta Sema, Harriet Wallmen und Reinold Baur bei "Jugend forscht" in den Wettbewerb gehen.
Alle drei "Patenkinder" besuchen die 12. Klasse und sind so an der Biologie interessiert, dass sie sich für dieses Fach als Leistungskurs entschieden haben. "In der Schule machen wir nie etwas Praktisches", bedauert Harriet. Im Rudolf-Virchow-Zentrum hatte sie jetzt Gelegenheit, ihr Lieblingsfach von einer ganz neuen Seite kennen zu lernen. "Ich bin total begeistert", schwärmt die 18-Jährige. "Die Arbeit im Labor macht so viel Spaß und alle hier waren so hilfsbereit."
Diese Hilfsbereitschaft ist bei den "Rudolf-Virchow-Paten" Programm. Die Schüler kommen mit ihren eigenen Themenideen und sind in ihrer Forschung völlig unabhängig. Sie nutzen dafür aber die Labore und Geräte des Rudolf-Virchow-Zentrums. Experimentelle Probleme können jederzeit fachmännisch mit dem Paten diskutiert werden. Und weil gute Forschung auch richtig Geld kosten kann, gab es auch noch Unterstützung fürs Portemonnaie: Die Castell-Bank hat mit einem Schülerkonto und jeweils 200 Euro den Grundstein für die Forscherkarrieren gelegt.
Beim Regionalwettbewerb "Jugend forscht" am 4. und 5. März in der Fachhochschule Würzburg werden die drei Nachwuchsforscher ihre Ergebnisse jetzt präsentieren. " Wir wollen das Forschungszentrum für alle Altersgruppen öffnen und unsere Begeisterung für Wissenschaft auch schon mit Schülern teilen", erklärt Martin Lohse, Leiter des Rudolf-Virchow-Zentrums, die Beweggründe für diese Aktion. Das Ziel sei daher unabhängig vom Abschneiden der Schüler im Wettbewerb bereits erreicht. Trotzdem werden wohl am Donnerstag und Freitag einige Wissenschaftler Reagenzglas und Pipette aus der Hand legen und ihren Patenkindern ganz kräftig die Daumen drücken.
Auch im nächsten Jahr wird es "Rudolf-Virchow-Paten" geben. Interessierte Schüler mit spannenden Themenideen können unter 0931-20148714 mit dem Rudolf-Virchow-Zentrum Kontakt aufnehmen.
Allgemeine Informationen:
Das Rudolf-Virchow-Zentrum ist das DFG-Forschungszentrum für Experimentelle Biomedizin und gehört als Zentrale Einrichtung zur Universität Würzburg. Das Zentrum wurde im Januar 2002 gegründet und ist eines von drei im Sommer 2001 bewilligten Pilotprojekten, mit denen die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) so genannte "Centers of Excellence" fördert. In den drei Bereichen "Nachwuchsgruppeninstitut", "Kernzentrum" und "Forschungsprofessuren" arbeiten zur Zeit zehn Arbeitsgruppen auf dem Gebiet der Schlüsselproteine. Außerdem gehört ein Lehr- und Ausbildungsbereich zum Rudolf-Virchow-Zentrum. Ge-meinsam mit den Fakultäten für Biologie und Medizin der Universität Würzburg werden ein Studiengang Biomedizin und eine "Graduate-School" für Doktoranden angeboten. Das "Public Science Center", eine eigene Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein.
Kontakt:
Rudolf-Virchow-Zentrum / DFG-Forschungszentrum für Experimentelle Biomedizin
Kerstin Endele (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit)
Telefon 0931 / 201 487 14
Email: kerstin.endele@virchow.uni-wuerzburg.de
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