Einladung an die Presse zur Berichterstattung
Geschichtswissenschaft und Verlagswesen in der Krisenspirale?
Eine Inspektion des Feldes in historischer, internationaler und wirtschaftlicher Perspektive
Tagung des Deutschen Historischen Instituts, London, mit der Universität Trier
Freitag, 5. bis Samstag, 6. März 2004
Studienzentrum Karl-Marx-Haus Trier
Johannisstraße 28
(Die Tagung ist nicht öffentlich)
Rückfax an Universität Trier, Pressestelle: 06541/201 4247
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Zur immer lauter werdende Klage über die "Krise" im Verlagswesen - auf der letzten Frankfurter Buchmesse kaum zu überhören - gesellt sich die institutionelle und inhaltliche "Krise" der Geschichtswissenschaft - zuletzt von prominenter Stelle auf dem Deutschen Historikertag beschworen sowie in der Historischen Zeitschrift. Wenn beide Krisendiagnosen zuträfen, befände sich das geschichtswissenschaftliche Buch in einer alarmierenden Krisenspirale, die auch Autoren und Lesende mitreißen würde. Andererseits klingt das Klagelied seit Jahrzehnten vertraut, außerdem verkaufen sich Bücher über Geschichte heute relativ gut, etwa solche, die TV-Dokumentationen flankieren. Was aber, wenn der Boom oft fragwürdiger Bestseller auf Kosten solider geschichtswissenschaftlicher Arbeiten in traditionsreichen Fachbuchverlagen geschieht? Angesichts dessen wird die Chance von Klein- und Dissertationsverlagen mit Sorge betrachtet, sehen Spezialstudien, Qualifikationsarbeiten, Sammelbände, Festschriften, kostspielige Editionsreihen, Übersetzungen oder Fachzeitschriften einer ungewissen Zukunft entgegen. Welche Tendenzen und Perspektiven lassen sich mit dem nüchternen Blick historisch geschulter und verlegerisch erfahrener Beobachter tatsächlich beschreiben? Welcher Steuerungsspielraum bleibt Verlegern, Lektoren und Historikern, um darauf zu reagieren? Unter dem Dach dieser Fragen diskutieren die Teilnehmenden aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich zeitgeschichtliche und aktuelle Probleme im Kräftefeld zwischen Geschichtsschreibung und Verlagswesen
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Studienzentrum Karl-Marx-Haus
Johannisstraße 28
54292 Trier
Tel.: (0651) 97068-0;
info.trier@fes.deInternet: http://www.fes.de/Karl-Marx-Haus/
German Historical Institute
17 Bloomsbury Square
London WC1A 2NJ
Tel.: 0044-20-7404 5486 Fax. 0044-20-7404 5573http://www.ghil.co.uk; ghil@ghil.co.uk
Organisation:Dr. Olaf Blaschke
FB III Neuere und Neueste Geschichte,
Universität Trier
54286 Trier
Tel.: (0651) 27578;
blaschke@uni-trier.de
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Programm:
Geschichtswissenschaft und Verlagswesen in der Krisenspirale?
Eine Inspektion des Feldes in historischer, internationaler und wirtschaftlicher Perspektive
Tagung des Deutschen Historischen Instituts, London, mit der Universität Trier
Freitag, 5. März 2004
I. HISTORISCHE DIMENSIONEN
Moderation: Prof. Dr. Hagen Schulze (DHI London) / Dr. Olaf Blaschke (Universität Trier)
15.30-17.30 Uhr
Begrüßung:
Prof. Dr. Hagen Schulze / Dr. Olaf Blaschke
Alexandra Fritzsch (Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Leipzig)
Der Bücher-Streit. Wissenschaft, Verlage und Buchhandel im Deutschen Kaiserreich
Dr. Florian Triebel (BMW Historisches Archiv) Krisenmanagement in der Bücherkrise. Der Eugen Diederichs Verlag 1930 bis 1933
Kaffeepause
18.00-20.00 Uhr
Prof. Dr. Hans Altenhein (Historische Kommission des Börsenverein, Bickenbach)
Der Börsenverein als geschichtswissenschaftliches Verlagsunternehmen zwischen 1953 und 2003
Dr. Wulf D. von Lucius (Lucius Verlag, Stuttgart)
Verlagstypen und Verleger, gestern, heute, morgen
Abendessen um 20.15 im Frankenturm, Dietrichstr. 3
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Samstag, 6. März 2004
II. INTERNATIONALE PERSPEKTIVEN
Moderation: Prof. Dr. Richard Bessel (University of York)
9.00-12.00 Uhr
Dr. Olaf Blaschke (Universität Trier)
Geschichtspublikationen in Deutschland und England seit 1945: Probleme des Vergleichs, Tendenzen und offene Fragen
Dr. Nicole Reinhardt (Maison des sciences del'homme, Paris)
Probleme der Übersetzungen in den Geistes- und Sozialwissenschaften
Prof. Dr. Lutz Raphael (Universität Trier)
Die nouvelle histoire und der Buchmarkt in Frankreich
Mittagspause: Restaurant Klein Florenz, Brückenstraße
III. MARKTPERSPEKTIVEN:
Von goldenen Zeiten zu düsteren Aussichten?
Moderation: Dr. Lothar Kettenacker (DHI, London) / Dr. Christine Ruhrberg (Reclam, Ditzingen)
13.30-16.30 Uhr
PD Dr. Andreas Fahrmeir (Universität Frankfurt)
Umschlaggestaltung und Vermarktung: Der Unterschied zwischen 'speziellen Monographien' und Bestsellern
Prof. Dr. Christoph Cornelißen (Universität Kiel)
Ein "Erfolgsautor" und seine Verleger: Das Beispiel des Historikers Gerhard Ritter
Dr. Walter H. Pehle (Fischer TBV, Frankfurt)
Erfahrungen mit der "schwarzen" Reihe zum Nationalsozialismus und der "Europäischen Geschichte" (Kalkulation, Verlagsrecht, Urheberrecht)
Kaffeepause
17.00-18.45 Uhr
Prof. Dr. Dietrich Kerlen (Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Leipzig)
Die Allgegenwart des Rechenstiftes. Zur Ökonomie von Wissenschaftsbüchern
Dr. Diethard Sawicki (Schöningh, Paderborn)
Das Textbook erreicht Deutschland. Zukunftsperspektiven geschichtswissenschaftlicher Literatur
19.00-20.00 Abschlußdiskussion
Leitung: Prof. Dr. Gangolf Hübinger (Universität Frankfurt/O)
Prof. Dr. Ernst Schulin (Universität Freiburg), Dr. Detlef Felken (C.H. Beck, München), Dr. Ludger Claßen (Klartext, Essen), Dr. Hort Zimmerhackl (Hahnsche Buchhandlung, Hannover)
Abendessen um 20.15 im Restaurant Palais Kesselstatt, Liebfrauenstr. 10
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Sonntag, 7. März 2004
10.00 Uhr: Führung durch die älteste Stadt Deutschlands
Weitere Teilnehmer und Gäste:
Jürgen-Matthias Springer (Peter Lang Verlag, Frankfurt)
Dr. Ernst Piper (Literarische Agentur Piper & Poppenhusen GbR, Berlin)
Dr. Gabriele Lingelbach (Universität Trier)
Dr. Matthias Reiß (DHI, London)
Prof. Dr. Peter Weingart (Universität Bielefeld)
Dr. Martin Meidenbauer (Meidenbauer Verlagsbuchhandlung, München)
Dr. Julia Schreiner (Oldenbourg, München)