WPK "Sinnvolle Tierversuche?" am 10. März 2004 in Bonn
Sinnvolle Tierversuche?
Der Streit um die EU-Chemikalienverordnung REACH nimmt kein Ende
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Im Oktober 2003 verabschiedeten die EU-Generaldirektionen "Umwelt" und
"Unternehmen" den gemeinsamen Entwurf einer neuen Chemikalienverordnung,
kurz REACH (Registration, Evaluation, Autorisation of Chemicals). 2005
tritt die Verordnung wahrscheinlich in Kraft. Mit dieser Initiative will
die EU-Kommission dafür sorgen, dass in Zukunft alle Chemikalien vor ihrer
Markteinführung registriert, bewertet und besonders gefährliche Substanzen
nur noch für bestimmte Anwendungen zugelassen werden. Gleiches gilt
rückblickend für die 30.000 wichtigsten Substanzen, die schon jetzt im
Handel sind. Was mit den Altsubstanzen geschieht, die vor Einführung des
Chemikaliengesetzes im Jahre 1981 schon im Handel waren, ist noch ungewiß.
Die "Vermeidung von Tierversuchen" ist neben dem Schutz des Menschen und
der Umwelt sowie wirtschaftlichen Aspekten eines der Schlüsselelemente der
neuen EU-Chemikalienpolitik. Aber genau das bezweifeln Tierschützer: Werden
von den 30.000 Substanzen auch nur die wichtigsten getestet, benötigen die
Labore in den kommenden Jahren 12 Millionen zusätzlicher Versuchstiere -
so eine Studie der Universität Leicester. Hinzu kommt, dass viele Daten
schon vorhanden sind, ein großer Teil der Tierversuche also doppelt
durchgeführt würde. Sind diese zusätzlichen Versuche nötig? Gibt es sichere
Ersatzmethoden? Gibt es neue Konzepte, ab wann Tierversuche eingesetzt
werden sollen? Wie steht es um die Forschungsfreiheit und den Tierschutz?
Diese und andere Fragen diskutieren:
Dr. Christiane Baumgartl-Simons,
Vorstandsmitglied im Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V, Aachen
Dr. Harald Enzmann,
Abteilungsleiter Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie,
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bonn
Dr. Gerd Romanowski,
Geschäftsführer und Leiter der Abt. Wissenschaft, Technik und Umwelt im
Verband der Chemischen Industrie (VCI), Frankfurt
Prof. Horst Spielmann,
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Leiter der Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von
Ersatzmethoden zu Tierversuchen, Berlin
Moderation: Mirko Smiljanic
Mittwoch, 10. März, 11:00 Uhr
Wissenschaftszentrum, Ahrstr. 45, 53175 Bonn Bad-Godesberg,
Sitzungsraum S 12 (Nebeneingang D)
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Diese Pressekonferenz wird live im Internet übertragen (www.wpk.org).