Prof. Dr. Marion Festing veröffentlicht Studie "Frauen in Führungspositionen in Banken"
Themen wie "Weibliche Führungskräfte", "Karriere von Frauen" und "Frauenförderung" beschäftigen nicht nur Fachkreise im Bereich des Personalmanagements oder der Gleichstellungsbeauftragten, sondern sie sind auch relevant in der breiten öffentlichen Diskussion über Chancengleichheit in der deutschen Gesellschaft. Prof. Dr. Marion Festing, Inhaberin des Lehrstuhls für Personalmanagement und Interkulturelle Führung an der ESCP-EAP Europäische Wirtschaftshochschule Berlin, hat nun gemeinsam mit Dipl.-Kffr. Marie Christine Hansmeyer eine empirische Studie zu "Frauen in Führungspositionen in Banken" durchgeführt und deren Ergebnisse als ESCP-EAP Working-Paper Nr. 3 vorgelegt.
Der Beitrag fasst ausgewählte Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum Thema "Frauen in Führungspositionen in Banken" zusammen. Grundlage ist eine schriftliche Befragung von 59 Personalverantwortlichen und 161 weiblichen Führungskräften, die durch Experteninterviews ergänzt wird.
Hier einige ausgewählte Ergebnisse der Befragung der Personalverantwortlichen:
- Im Durchschnitt sind 18,1 % der Führungskräfte weiblich. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist in großen Banken geringer als in Banken mit geringerer Mitarbeiterzahl.
- Im höheren Management sind 3% der Führungskräfte weiblich, im mittleren 13% und im unteren 26%.
- Familienpflichten der Frau und eine eingeschränkte zeitliche Verfügbarkeit werden als wichtigste Karrierehindernisse gesehen.
- Nur die Hälfte aller befragten Personalverantwortlichen halten Frauenförderung für sehr wichtig.
Demgegenüber stehen folgende (ausgewählte) Ergebnisse der Befragung der weiblichen Führungskräfte:
- 77% der befragten weiblichen Führungskräfte sind kinderlos.
- Die Arbeitszeit der weiblichen Führungskräfte beträgt durchschnittlich 50 Stunden.
- 30% der befragten weiblichen Führungskräfte fühlten sich während ihrer Karriere direkt benachteiligt.
- Frauen des höheren Managements sehen Karrierehindernisse eher bei den Frauen selbst und schätzten weniger die organisatorischen Strukturen als karrierehemmend ein.
- Die meisten weiblichen Führungskräfte halten Mentoringprogramme und qualifizierte Teilzeitarbeit für sinnvolle Maßnahme der Frauenförderung.
Ein Vergleich der Ergebnisse beider Umfragen zeigt, dass Frauen Karrierehindernisse als sehr viel schwerwiegender einschätzen als Personalverantwortliche. Zudem werden Frauenförderungsmaßnahmen von beiden Zielgruppen sehr differenziert gesehen.
Zur Erhöhung des Anteils weiblicher Führungskräfte werden die Vor- und Nachteile spezieller Frauenförderprogramme wie Mentoring, Netzwerke und Kinderbetreuungsangebote diskutiert.
Ein Vergleich zur Situation von Frauen in Führungspositionen im Ausland sowie ein Ausblick runden die Ausführungen ab.
Den kompletten Text des Working Papers können Sie von unserer deutschsprachigen Homepage www.escp-eap.de herunterladen.
Weitere Informationen:
http://www.escp-eap.de
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