Für einen Tag Regierungschef, Gewerkschaftsfunktionär und Unternehmensboss
Über 100 Schülerinnen und Schüler besuchten kürzlich die Universität Bayreuth, um einen Tag lang die ökonomischen Prozesse in der Volkswirtschaft eines Landes an Hand des Planspiels MACRO zu simulieren.
Kollegiaten simulieren mit dem Planspiel MACRO
Schülertag an der Rechts- und Wirtschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth
Bayreuth (UBT). Über 100 Schülerinnen und Schüler der Grund- und Leistungskurse Wirtschafts- und Rechtslehre besuchten kürzlich die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Bayreuth, um einen Tag lang die ökonomischen Prozesse in der Volkswirtschaft eines Landes an Hand des Planspiels MACRO zu simulieren. Die Teilnehmer fungierten als Regierungschefs, Gewerkschaftsfunktionäre, Unternehmensbosse und Zentralbankpräsidenten. Wie in er Wirklichkeit gelang es den Gruppen in einigen Ländern eine vernünftige Wirtschaftspolitik zu betreiben, während andere Länder mit Inflationsraten bis zu 18 %, einer Deflationen bis zu 6 % und hohen Haushaltsdefiziten kämpfen mussten.
Zu dieser Veranstaltung hatte der Lehrstuhlinhaber Volkswirtschaftslehre I Prof. Dr. Bernhard Herz und seine Assistenten in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Didaktik der Ökonomie, Ltd. Akad. Dir. Dr. Günter Schiller, eingeladen. Vom Stiftland-Gymnasium Tirschenreuth waren sowohl ein Grund- wie ein Leistungskurs angereist; vom Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium in Bayreuth stellten sich zwei Grundkurse zur Verfügung, das Gymnasium Christian Ernestinum nahm mit einem Leistungskurs und das Markgräfin Wilhelmine Gymnasium mit einem Grundkurs teil.
Beim Planspiel MACRO handelt es sich um eine modellhafte Abbildung volkswirtschaftlicher Zusammenhänge, wobei die Gesamtwirtschaft in die vier Bereiche, Unternehmen, Haushalt, Regierung und Notenbank unterteilt wird. Die Interdependenzen zwischen den Wirtschaftssektoren werden durch Parameter wie Beschäftigung, Investitionen, privater Konsum oder die Geldmenge beschrieben. Während des Spiels musste z. B. die Gruppe Notenbank in jeder Spielrunde das Geldmengenwachstum in Absprachen mit den anderen Gruppen so gestalten, dass weder inflationäre noch deflationäre Prozesse entstehen. Hauptzielsetzung der Gruppen war es, ihre Entscheidungen so zu treffen, dass der Wohlstand des eigenen Landes möglichst gesteigert wurde.
Das Planspiel MACRO als lernaktives und handlungsorientiertes Verfahren war für die Kollegiaten nur eine willkommene Abwechslung zum traditionellen Unterricht, sondern es förderte auch das vernetzte Denken und die kommunikative Kompetenz.
In einer Schlussbesprechung äußerten sich die beteiligten Lehrkräfte überaus positiv zur Veranstaltung. Ihrer Meinung nach waren die Schülerinnen und Schüler trotz unterschiedlicher Vorkenntnisse "deutliche aktiver" und "bewundernswert interessiert". Da das Planspiel MACRO bei den Teilnehmern so "gut angekommen ist", könnte es nach Ansicht der Wirtschaftsphilologen durchaus als Lehrplanbestandteil eines in der G8 geplanten Seminarfaches dienen. Zudem bot diese Veranstaltung die Möglichkeit die Kontakte zwischen der Universität und den Gymnasien zu vertiefen und den zukünftigen Abiturienten die Chance zu geben, Erfahrungen über ihre zukünftige Lebensweise als Studentin oder Student zu sammeln.
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