Tagung: Kant im Streit der Fakultäten
Symposion zum 200. Todestag Immanuel Kants
26. - 28. März 2004
Ort:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Leibniz-Saal, Eingang: Markgrafenstraße 38
10117 Berlin
Kants letzte von ihm selbst veröffentlichte Schrift ist eine Abhandlung über das Verhältnis der Philosophie zu den einzelnen Wissenschaften. Der 1797 publizierte Streit der Fakultäten macht schon im Titel deutlich, dass die Wissenschaften in einer kritischen, ja, polemischen Beziehung zueinander stehen. Als Wissenschaften haben sie zwar gemeinsame Aufgaben der Erkenntnis, der Aufklärung und der Erziehung. Aber in ihrem Verhältnis zueinander stehen sie in der Pflicht, über die Wege und die Ziele des Wissens zu streiten. Nur wo dieser Streit um das Wissen mit den Mitteln des Wissens ausgetragen wird, kann es eine lebendige Wissenschaft geben.
Im Streit der Fakultäten ist Immanuel Kant in einer für jeden erkennbaren Weise über die Grenzen seines Fachs hinausgegangen. Es liegt daher nahe, dass die auf Interdisziplinarität gegründete Berliner Akademie ihr vor zweihundert Jahren gestorbenes Mitglied mit einem Symposion unter diesem Titel ehrt. Doch das soll nicht auf dem Weg einer historisch-philologische Erinnerung geschehen, sondern durch eine kritische Erörterung der Leistung Kants im Geiste seines eigenen Buchs.
Deshalb haben wir Vertreter aus den von Kant angesprochenen Fakultäten gebeten, Kants aktuelle Bedeutung für ihre Disziplinen einzuschätzen. Da der Streit der Fakultäten für die Gründung der Berliner Universität von Bedeutung war und ist, wird auch nach Kants Beitrag zur Universitätsreform gefragt.
Die wichtigsten Aussagen der Streitschrift liegen im Bereich von Geschichte, Recht und Politik. Hier hat Kant Anregungen gegeben, die in der zweihundertjährigen Wirkungsgeschichte seines Denkens viel zu spät beachtet worden sind. Deshalb liegt hier der Schwerpunkt des Symposions.
Um der wissenschaftlichen und politischen Reichweite von Kants letztem Buch Ausdruck zu geben, haben sich vier Institutionen zusammengefunden, um Kant gemeinsam zu ehren: Die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens, das Institut für Philosophie der Humboldt-Universität zu Berlin und die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Sie laden gemeinsam zu den öffentlichen Vorträgen und Diskussionen ein.
Das ausführliche Tagungsprogramm finden Sie unter www.bbaw.de/Veranstaltungen
Weitere Auskünfte:
Freia Hartung, Tel. 030.20370-287, Fax: 030.20370-622, hartung@bbaw.de
Nicole Krull, Tel. 030.209328-31, Fax: 030.209328-19, krulln@philosophie.hu-berlin.de
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