Wie Greifswald die neue AppO der Medizin umsetzt: SMS-basierte Lehr-Evaluation mit T-Mobile-Hilfe
Einladung zu einem Pressegespräch am 24. 3. 2004 zu SMS-basierter Lehr-Evaluation mit T-Mobile-Hilfe
PM 32/2004
Die neue deutsche Approbationsordnung AppO für Medizin und Zahnmedizin schreibt zwingend die Bewertung/Evaluation von Studienangeboten durch die Studierenden, also deren Mitwirkung am Unterricht, vor. Die Medizinische Fakultät der Universität Greifswald ging diese Bewertung auf die ungewöhnlichste, aber heute naheliegendste Weise an. Andere Unis wie Wien wollen das Greifswalder Modell übernehmen.
Wir laden höflich zu einem Pressegespräch am 24. März 2004 um 11.00 Uhr in den Hörsaal der Anatomie, Friedrich Loeffler-Straße 23. Dort erläutert Ihnen der Studiendekan der Medizinischen Fakultät, der Professor für Chirurgie Dr. Claus-Dieter Heidecke, die Finessen der Greifswalder Umsetzung der AppO. Der stellvertretende Studiendekan, Prof. Dr. Bernd Kordaß (Zahnmedizinische Propädeutik/Community Dentistry) stellt Ihnen die Entwicklung einer SMS-gestützten Evaluation vor, die Oberarzt Dr. Christian Gärtner am von Bernd Kordaß geleiteten Steinbeistransferzentrum "Centrum für angewandte Informatik, Flexibles Lernen und Telemedizin" CIFT - Veranstaltung für Veranstaltung und ihre Verläufe - in Graphiken und Statistiken umsetzte. Die Leiterin des Studienbüros Petra Meinhardt reagierte auf jedes Ergebnis. T-Mobile, deutsche Mobilfunk-Marktführerin, ist vertreten durch Georg Ritter v. Wagner.
Sechzig Studierende des ersten klinischen Semesters (also nach dem Physikum, der Zwischenprüfung) erhielten von T-Mobile Deutschland GmbH Mobiltelephone mit vorausbezahlten, "prepaid" Karten. Sie gaben 1600 standardisierte Voten per SMS an das Studiendekanat ab. Die Ergebnisse erschienen automatisch auf der Homepage der Fakultät. Eine Reaktion war zeitnah möglich, nicht - wie üblich - erst bei einer abschließenden Evaluation am Ende des Semesters. Ihrerseits erhielten die teilnehmenden Studenten SMSe bei Ausfall oder Verlegung von Veranstaltungen.
Eine 2003 im "Stern" veröffentlichte CHE-Studie zeichnete die Greifswalder Medizinische Fakultät als eine der besten in Deutschland aus. Sie trägt weiterhin mit innovativen Projekten und unkonventionellen Lösungen zur Ausbildung im Medizin- und Zahnmedizin-Studium bei. Die neue AppO Medizin schreibt einen wesentlich höheren Praxisbezug mit einem größeren Teil von Lehrveranstaltungen in geringerer Gruppengröße vor. Das bedeutet üblicherweise für die Fakultäten erhöhten Personalaufwand. An unserer Fakultät wurden aber Lösungen erarbeitet und erprobt, die die Qualität der praktischen Ausbildung verbessern, nicht jedoch automatisch zu Stellenvermehrung oder Einschränkung der klinischen Leistungsfähigkeit führen. Zugleich sollten die fakultätsspezifischen Schwerpunkte wie Community Medicine/Dentistry besonders gestärkt werden.
Nach der Pressekonferenz feiern und diskutieren die Studierenden des 1. klinischen Semesters Medizin den erfolgreichen Abschluß des SMS-Pilotprojektes. Drei T-Mobile-Handies werden unter den "Meistvotern" verlost.
Weitere Informationen:
http://www.medizin.uni-greifswald.de/studmed/