Würzburger Juristen bieten Konditionstraining fürs Examen
Viele angehende Juristen haben wegen der gewaltigen Stofffülle Probleme damit, sich umfassend auf das Erste Staatsexamen vorzubereiten. Darum bieten private Institutionen, die so genannten Repetitorien, hierbei Hilfe an. "Bei uns braucht aber kein Student den Repetitor zu bezahlen, um sich für das Staatsexamen fit zu machen", so Studiendekanin Inge Scherer von der Juristischen Fakultät der Uni Würzburg.
Die Professorin verweist darauf, dass die Fakultät ihr Angebot zur Examensvorbereitung derart umgestaltet und ausgebaut hat, dass die Studierenden ihre gesamten Examensvorbereitungen an der Hochschule jetzt noch besser treffen können. Das sei an deutschen Universitäten alles andere als selbstverständlich.
Jetzt neu eingeführt wurden in Würzburg simulierte mündliche Prüfungen, die das ganze Jahr hindurch angeboten werden. Hier können die Examenskandidaten in Echtzeit, mit richtigen Prüfungsfällen und in der echten Gruppengröße von maximal fünf Teilnehmern testen, ob sie sich vor dem Prüfer bewähren.
Mit diesem Angebot sieht sich die Fakultät sehr gut positioniert: Wie Inge Scherer aus den Internet-Darstellungen der anderen Universitäten in Bayern recherchiert hat, bieten nur die Hochschulen in München und Augsburg Vergleichbares an - allerdings können die Studierenden dort die simulierten Prüfungen jeweils nur in einem Fach ablegen, während das in Würzburg gleich in fünf Fächern der Fall ist.
Neu strukturiert wurden außerdem die Examenskurse. Sie finden das ganze Jahr hindurch statt und ermöglichen es den Studierenden, den kompletten Stoff für das Staatsexamen didaktisch aufbereitet zu wiederholen und zu vertiefen. "Diese Kurse bieten wir jetzt auch für das Zivilrecht im Block an", sagt Inge Scherer. Das habe den Vorteil, dass die Studierenden den Stoff komprimiert durcharbeiten können und nicht über längere Zeit damit belastet sind.
Begleitet wird der Examenskurs von dem Angebot, immer samstags an Probeklausuren teilzunehmen und so die Leistungsfähigkeit zu trainieren. Das ist offenbar auch nötig, denn die Staatsexamensklausuren der Juristen dauern ganze fünf Stunden. Mit einer Generalprobe vergleichbar ist das Angebot der Würzburger Fakultät, zwei Mal im Jahr an einem Probeexamen teilzunehmen. Dabei werden sieben Klausuren geschrieben, und zwar innerhalb von zwei Wochen: Die Klausuren finden an vier aufeinander folgenden Tagen statt, unterbrochen vom Wochenende, dann kommen wieder drei Klausurentage - statt als Generalprobe kann man dies durchaus auch als Konditionstraining bezeichnen.
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