RUB trauert um profilierten Bochumer Maler und Grafiker
Am 12. März starb nach schwerer Krankheit der Bochumer Künstler Hans-Jürgen Schlieker, unmittelbar vor Beginn seiner neuen Ausstellung in Bielefeld und kurz vor Vollendung seines 80. Geburtstags am 8. April. Hans-Jürgen Schlieker hat 1968 den Bereich Bildende Kunst am Musischen Zentrum der Ruhr-Universität Bochum aufgebaut und ihn bis 1989 geleitet.
Bochum, 18.03.2004
Nr. 87
Profilierter Bochumer Maler und Grafiker
Hans-Jürgen Schlieker am 12. März gestorben
Erster Leiter des Bereichs Bildende Kunst am MZ
Am 12. März starb nach schwerer Krankheit der Bochumer Künstler Hans-Jürgen Schlieker, unmittelbar vor Beginn seiner neuen Ausstellung in Bielefeld und kurz vor Vollendung seines 80. Geburtstags am 8. April. Hans-Jürgen Schlieker hat 1968 den Bereich Bildende Kunst am Musischen Zentrum der Ruhr-Universität Bochum aufgebaut und ihn bis 1989 geleitet.
Malerei als Reflexion
Hans-Jürgen Schlieker wurde am 8. April 1924 in Schöningen (Ostpommern) geboren. Nach dem 2. Weltkrieg studierte an der Kunsthochschule Hamburg und zog anschließend (1951) nach Bochum, wo er u.a. als freischaffender Maler arbeitete. 1968 baute er den Bereich Bildende Kunst am Musischen Zentrum (MZ) der RUB auf, den er 21 Jahre lang leitete. Dort entwickelte er ein Ausbildungsprogramm, dessen Schwerpunkte Malerei und Druckgrafik Schliekers eigene künstlerische Arbeit wiedergaben. Auch seine persönliche Methode der Entwicklung von Malerei als Reflexion auf das Erlebnis von Natur brachte er in seine Arbeit als Lehrer ein, insbesondere in den jährlichen Exkursionen mit seinen Schülern quer durch Deutschland oder auf die von ihm favorisierte italienische Insel Procida.
Verdienstorden des Landes NRW
Generationen von Studierenden vermittelte Schlieker das Handwerk von Malerei und Radierung. Er lehrte sie, neu zu sehen und in der künstlerischen Tätigkeit ein persönliches Ausdrucksmittel zu finden. Für viele seiner Schüler wurde die Zeit im MZ zum Ausgangspunkt einer eigenen künstlerischen Karriere. Durch zahlreiche Ausstellungen (eigene und die seiner Schüler) an der Uni und in der Stadt konnte Schlieker das Musische Zentrum im kulturellen Leben der Stadt Bochum verankern. Bis zu seiner Krankheit war er als Maler und Grafiker freischaffend tätig. Schlieker gehörte zu den profiliertesten Künstlern der Region und war durch zahlreiche Ausstellungen und Veröffentlichungen weit darüber hinaus bekannt. 1989 erhielt er den Verdienstorden des Landes NRW.
Weitere Informationen
Heinrich H. Koch, Ortrud Kabus, Musisches Zentrum der Ruhr-Universität Bochum, Bereich Bildende Kunst, Tel. 0234/32-23943, -23945