MHH-Senat ist gegen Fusion und für engere Zusammenarbeit
Erklärung des Senats der Medizinischen Hochschule Hannover - einstimmig verabschiedet in der 387. Sitzung am 19. März 2004
"Der Senat der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist befremdet über die von Ministerpräsident Wulff geäußerten Pläne zu einer Fusion der Universität Hannover und der MHH.
In den Aufgaben Forschung, Lehre und Krankenversorgung ist die MHH so erfolgreich, dass sie in der Verschmelzung dieser beiden Einrichtungen keine Vorteile sieht und zu keinem Zeitpunkt erwogen hat. Wenn einzelne Professoren der Universität eine Fusion, offensichtlich mit dem Argument eines besseren Hochschulrankings, betreiben, empfiehlt der Senat der MHH diesen Hochschullehrern, sich vorrangig um die Verbesserung der Position der eigenen Hochschule - und zwar aus eigener Kraft - zu bemühen.
Der Senat begrüßt alle Aktivitäten, die zu einer noch engeren Zusammenarbeit zwischen den hannoverschen Hochschulen (unter Einschluss der Tierärztlichen Hochschule) führen. Im Rahmen der kürzlich durchgeführten Begutachtung der MHH durch die "Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen" wurden die bereits bestehenden Kooperationen ausdrücklich positiv bewertet. Diese sehr erfolgreiche Zusammenarbeit soll nach dem Willen der MHH weiter intensiviert werden. Im Rahmen des "Hochschuloptimierungskonzepts" führen die Hochschulen seit längerer Zeit Gespräche zur verstärkten Kooperation.
Der Senat der MHH verwahrt sich ausdrücklich gegen eine pauschale Kritik an seiner Verwaltung. Schon seit Jahren wird durch gezielte Projekte die MHH-Verwaltung an die besonderen Anforderungen der Hochschulmedizin laufend angepasst.
Eine vorschnelle Diskussion über eine Fusion allein unter Marketinggesichtspunkten ist aus Sicht der MHH nicht zielführend. Der Senat erwartet von der Landesregierung eine sachgerechte Diskussion unter Beteiligung der MHH."