Deutschland startet klinische Entwicklung eines neues Tuberkulose-Impfstoffs
BMBF-finanzierte Initiative organisiert klinische Erprobung eines im Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie entwickelten Impfstoff-Kandidaten mit höherer Wirksamkeit
Mit jährlich 2,5 Millionen Todesfällen und 9 Millionen Neuerkrankungen verursacht Tuberkulose (TB) neben AIDS die meisten Opfer unter den Infektionskrankheiten. Als Besorgnis erregend bezeichnet die WHO zum Welt-Tuberkulose-Tag am 24. März 2004 die Zunahme an Tuberkulose-Stämmen, die mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr behandelt werden können. Bereits 50 Millionen Menschen sind weltweit mit multiresistenten Stämmen infiziert und jährlich erkranken 300.000 Menschen an dieser Tuberkuloseform, die mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr behandelt werden kann. Ein wirksamer Tuberkulose-Impfstoff wird daher dringender denn je benötigt. Einen solchen Impfstoff will ein Konsortium aus Unternehmen und Forschungszentren jetzt erproben. Grundlage ist ein vielversprechender Impfstoffkandidat, den Forscher am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin unter der Leitung von Prof. Stefan H.E. Kaufmann entwickelt haben. Dazu hat jetzt die Vakzine Projekt Management GmbH (VPM) von der Max-Planck-Gesellschaft eine weltweite Lizenz auf mehrere dafür relevante Patente erworben. Die VPM wurde im Rahmen der Impfstoffinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gegründet und wird mit dem Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie und der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) als BMBF-Projektträger präklinische und klinische Studien organisieren.
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http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2004/pressemitteilung20040319/