Ausstellung "ZinnZeit": Vom Erz bis zum Abendmahlgeschirr
Rund um das "Silber der kleinen Leute" geht es in der Sonderausstellung "ZinnZeit" auf der Eichstätter Willibaldsburg vom 4. April bis zum 31. Oktober 2004. Anlass für die Ausstellung ist das 200jährige Bestehen der Eichstätter Zinngießerei Eisenhart. Das Konzept für "ZinnZeit" hat der interdisziplinäre Workshop "Handwerksgeschichte" an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) entwickelt.
Beteiligt daran waren 15 Teilnehmer aus den Fächern Volkskunde, Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Geschichtsdidaktik. Geleitet wurde der Workshop von Dr. Rainer Tredt, Dr. Andreas Michler und PD Dr. Frank Zschaler.
Bereits die Namen der Leihgeber der Ausstellungsobjekte versprechen den Besuchern eine große Bandbreite an Exponaten zur Bedeutung von Zinn in Handwerk, Alltag und Kunst. Neben einer Reihe privater Leihgeber finden sich beispielsweise die Abtei St. Walburg, der evangelisch- lutherische Dekanatsbezirk Pappenheim, das Eichstätter Domkapitel und Historische Verein Eichstätt. Weitere Exponate stellen unter anderem das Museum Kirche in Franken, das Germanische Nationalmuseum, das Schweizer Landesmuseum, die Studiensammlung des Bundesamts für Wehrtechnik sowie die beiden großen bayerischen Freilichtmuseen Glentleiten und Bad Windsheim zur Verfügung.
Das älteste präsentierte Stück, ein Reliefteller, aus Nürnberger Produktion, ist datiert auf das Jahr 1610. Viele der wertvollen Stücke stammen aus der Barockzeit und dem frühen 19. Jahrhundert. Ausgehend vom Zinnerz und der Handwerksgeschichte der Zinngießer über Salz- und Pfefferdöschen, Krüge, Zunft-, Taufkannen und Abendmahlsgeschirr bis zu einem Trage-Essgeschirr des Erzbischofs von Köln bietet die Ausstellung in zwei Räumen einen umfangreichen Einblick in die Welt des Zinns.
Zur Ausstellung erscheint gleichzeitig ein umfangreicher Ausstellungskatalog im Verlag Schnell&Steiner Regensburg, der in der ersten Maihälfte auf der Tagung der Deutschen Zinngießerinnung in Eichstätt der Öffentlichkeit vorgestellt wird.
Weitere Informationen:
http://www.zinnzeit.de