Brauchen Gefühle die Wissenschaft?
Internationale Tagung verschiedener Wissenschaften in Dubrovnik fragt nach wissenschaftlichem Hintergrund und Deutung von Emotionen
Die "Philosophie der Gefühle" steht im Mittelpunkt eines internationalen und interdisziplinären Fachdiskurses in Dubrovnik (28.3.-2.4.2004) unter Leitung von Prof. Dr. Matthias Kettner, Privatdozent Dr. Hilge Landweer (Berlin) sowie Prof. Dr. Zrdavko Radmann (Dubrovnik). Kettner ist im Studium fundamentale der Universität Witten/Herdecke (UWH) zuständig für den Bereich Philosophie. Neben Philosophen beteiligen sich Soziologen, Psychologen, Filmwissenschaftler und Kunsthistoriker an der Tagung.
Gefühle als Gegenstand wissenschaftlicher, insbesondere philosophischer Erörterung sind ein vergleichsweise junges Phänomen. Jahrhunderte schienen Sie unter dem Druck eines übermächtigen Rationalismus einer philosophischen Betrachtung unwürdig oder wurden als minderwertige Phänomene abgetan. Erst mit den Arbeiten u.a. des Freiburger Philosophen Edmund Husserl und der Philosophie der Leiblichkeit des Franzosen Maurice Merleau-Ponty rücken sie in den Fokus eines breiteren philosophischen Interesses.
Die Konferenz in Dubrovnik versucht, sich das Phänomen des Gefühls von vier verschiedenen Themenfeldern aus zu erschließen: 1) Gefühlstheoretische Konzeptualisierungen, 2)Bestimmte Gefühlsphänomene und ihre philosophische und soziale Bedeutung, 3) Rationalität, Verstehen, Gefühl, 4) Normativität, Moral und Gefühle.
Die angekündigten Beiträge versprechen Antworten auf spannende Forschungsfragen: Brauchen Gefühle eine Sprache? Gibt es eine Rationalität der Gefühle? Gibt es Grenzfälle, deren Status als Gefühl strittig ist? Welche Rolle spielen Gefühle in der Moral?
Kontakt: Prof. Dr. Matthias Kettner, Tel.: 02302/926-816
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